Das Wichtigste in Kürze
- Wer im Alter zu wenig oder zu einseitig isst, riskiert das Entstehen einer Mangelernährung.
- Manche Senioren und Seniorinnen haben aufgrund einer bestehenden Erkrankung Schwierigkeiten beim Essen. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schluckbeschwerden.
- Grundsätzlich unterscheiden sich die Tipps rund um eine gesunde Ernährung im Alter nicht von den Tipps, die auch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gelten.
- Menschen jeder Altersgruppe sollten versuchen, sich ausgewogen zu ernähren und den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Eine ausgewogene Ernährung im Alter: Was bedeutet das eigentlich?
Wer sich ein wenig genauer mit Ernährungstipps auseinandersetzt, stösst immer wieder auf den Ratschlag, sich ausgewogen zu ernähren. Aber was genau bedeutet eigentlich dieses «ausgewogen»? Als Grundregel gilt, dass jeder Mensch über seine Ernährung dafür sorgen sollte, seinem Körper die Nährstoffe, die dieser braucht, zuzuführen. Um genau das zu gewährleisten, bietet es sich an, auf einen abwechslungsreichen Speiseplan zu setzen.
Hier besteht die Möglichkeit, sich an sogenannten Ernährungspyramiden, wie sie zum Beispiel über die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE herausgegeben werden, zu orientieren. Aus diesen geht unter anderem hervor, in welchem Verhältnis zueinander Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Fette in den Alltag integriert werden sollten. Ein Blick auf die besagte Pyramiden zeigt auch an, dass Salz und Zucker nicht grundsätzlich «verboten» sind. Ein massvoller Genuss ist in der Regel erlaubt.
Die Ernährungspyramide zeigt, in welchem Verhältnis Sie essen sollten. Bild: Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE
In jedem Fall gilt es jedoch, in Bezug auf eine ausgewogene Ernährung im Alter auch individuelle Faktoren zu berücksichtigen. Ein typisches Beispiel: Wer unter Diabetes oder einer Glutenunverträglichkeit leidet, muss seine Ernährung entsprechend anpassen. Im Zweifel hilft hierbei natürlich der behandelnde Arzt oder ein Ernährungsberater weiter.
Schon gewusst?
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE überarbeitet in regelmässigen Abständen ihre Empfehlungen zur gesunden Ernährung. Im Rahmen der letzten Aktualisierung berücksichtige sie nebst einer bisher geltenden gesunden und ausgewogenen Ernährung neu auch die Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeitsaspekte des in der Schweiz üblichen Essverhaltens.
Ebenso soll der Fokus auf frische, statt stark verarbeitete Lebensmittel gelegt werden, und die neuen Ernährungsempfehlungen raten zu mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag.
Sollte man die Ernährung im Alter anpassen?
Wie bereits erwähnt, gelten für junge und ältere Personen fast die gleichen Regeln, wenn es darum geht, den Körper unter anderem mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Dennoch ist es etwa ab dem Alter von 60 Jahren wichtig, etwas genauer hinzuschauen. Denn: Der Körper und der Organismus verändern sich mit den Jahren. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass der Anteil an Fett mehr wird und gleichzeitig Muskelmasse abgebaut wird.
Das Problem: Der Energiebedarf sinkt, gleichzeitig benötigt der Organismus jedoch seine restlichen Nährstoffe.
Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass jeder Mensch eine bestimmte Menge an Kalorien braucht, um «zu funktionieren». Wie hoch diese genau ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig – unter anderem vom Aktivitätslevel der betreffenden Person.
Ein typisches Beispiel: Ein Mensch, der aufgrund einer Krankheit einen grossen Teil des Tages im Bett verbringt, hat einen anderen Bedarf als Senioren oder Seniorinnen, die körperlich aktiv sind.
Umso wichtiger ist es, die eigene Ernährung (oder die der Angehörigen) in regelmässigen Abständen zu bewerten und herauszufinden, ob diese noch zu den Lebensumständen passt. Auch hier hilft der behandelnde Arzt natürlich gern weiter.
Gesunde Ernährung: der Alterungsprozess und seine Herausforderungen
Keine Frage: Es gibt mehrere Gründe, die dafür sorgen, dass die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nahrungsbestandteilen im Alter problematisch werden kann. Unter anderem können Krankheiten und Veränderungen am Körper zum Problem werden.
Einige Senioren und Seniorinnen leiden unter Ernährungsproblemen im Alter, verspüren weniger Hunger und Durst und vergessen so oft regelrecht zu essen, beziehungsweise zu trinken. Aus diesen Faktoren resultieren oft Probleme, die nicht unterschätzt werden sollten. Die folgenden Abschnitte gehen auf einige der häufigsten Herausforderungen in Bezug auf die Ernährung im Alter ein.
Mangelernährung aufgrund eines einseitigen Speiseplans
Manchmal ist es der Mangel an Informationen, manchmal fehlendes Interesse und manchmal nur der Entschluss, nur das zu essen, was sich möglichst unkompliziert zubereiten lässt. In einigen Fällen sorgen auch Krankheiten und/oder Unverträglichkeiten dafür, dass der Körper nicht mehr die Nährstoffe erhält, die er braucht und dadurch unter Mangelernährung leidet.
Umso wichtiger ist es, diese Risikofaktoren im Auge zu behalten und regelmässig seine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Sollte sich hierbei zeigen, dass die Ernährung aktuell nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, ist es meist problemlos möglich, mit Nahrungsergänzung nachzuhelfen.
Ein hoher Gewichtsverlust
Oft ist es eine Kombination aus einer einseitigen Ernährung, Krankheiten und einem verminderten Durst- und Hungergefühl, was dafür sorgt, dass viele Personen im Alter deutlich abnehmen. Abgesehen davon, dass es natürlich wichtig ist, die Ursache für den besagten Gewichtsverlust im Alter herauszufinden, ist es – auch für das eigene Wohlbefinden – unerlässlich, hier gegenzusteuern. Viele Experten empfehlen bei solchen Problemen auf hochkalorische Astronautennahrung zurückzugreifen, um dem Körper die Energie zu liefern, die dieser braucht.
Auch Übergewicht kann eine gesundheitliche Belastung werden. Wie Sie im Alter am besten abnehmen, erfahren Sie hier.
Kein (oder zu wenig) Appetit
Dass Hunger und Durst im Alter zurückgehen, ist oft normal. Problematisch wird dieses Phänomen allerdings, wenn die betroffenen Senioren vergessen, zu essen. Die (mögliche) Folge: Die Personen nehmen ab und werden zudem oft anfälliger für Krankheiten.
Wer vorbeugen möchte, kann versuchen, sich im Alltag kleine Erinnerungen – zum Beispiel über das Smartphone – zu setzen oder sein Essen bei einem Mahlzeitendienst zu bestellen. Der Vorteil letztgenannter Option: Die verschiedenen Mahlzeiten werden oft ansprechend hergerichtet und sehen somit appetitlich aus. Zudem sorgen die (auf Wunsch täglichen) Lieferungen für eine gewisse Regelmässigkeit und unterstützen die Senioren in ihrem Bedürfnis auf ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden.
Zusatztipp
Schon gewusst? Vielen Menschen fällt es leichter, ihre Mahlzeiten in Gesellschaft einzunehmen. Sofern – zum Beispiel am Wochenende – ausreichend Zeit vorhanden ist, kann es dementsprechend sinnvoll sein, zusammen mit den Angehörigen zu essen.
Die Gefahr einer Austrocknung (Dehydration)
Aufgrund der grossen Gefahr, die mit einer Austrocknung verbunden ist, wird diese Herausforderung in einem separaten Abschnitt erwähnt. Ein akuter Flüssigkeitsmangel muss nicht zwangsläufig entstehen, weil die betreffende Person zu wenig trinkt. Es gibt auch zahlreiche Medikamente, die dem Körper Wasser entziehen. Die Symptome eines Mangels dieser Art können vielseitig sein und umfassen unter anderem Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Verwirrung.
Schon gewusst?
Mehrere (teilweise unspezifische) Anzeichen können auf eine Dehydration hindeuten. Hierzu gehören unter anderem ein trockener Mund, dunkler Urin, Schwindel und verstärktes Schwitzen.
Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit muss nicht zwangsläufig von Geburt an bestehen. Manche Probleme dieser Art entwickeln sich auch erst im Laufe der Jahre. Daher ist es umso wichtiger, im Zusammenhang mit Veränderungen, zum Beispiel bei Schmerzen im Magen-Darmtrakt nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, aufmerksam zu sein. Unverträglichkeiten gegen Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten sind weitverbreitet und treten oft im Alter auf. Hier ist es wichtig, sich mit seinem Arzt in Verbindung zu setzen, sodass dieser überprüfen kann, ob eine Unverträglichkeit vorliegt. Sollte dies der Fall sein, ist es an der Zeit, den Ernährungsplan der betreffenden Person anzupassen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass weiterhin genügend Nährstoffe enthalten sind.
Schon gewusst?
Manchmal sorgen Medikamente dafür, dass bestimmte Lebensmittel nicht mehr gut vertragen werden. Zudem gibt es Inhaltsstoffe, die das Hunger- und/ oder Durstempfinden beeinflussen können. Personen, die auf Arznei dieser Art angewiesen sind, sollten gegebenenfalls ihren Ernährungsplan anpassen, um entsprechend gegenzusteuern.
Krankheiten und die passende Ernährung für Senioren: Worauf sollte man achten?
Manche Krankheiten, aber auch operative Eingriffe, können Veränderungen der Ernährung im Alter erforderlich machen. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass bestimmte Speisen dann – zumindest über einen gewissen Zeitraum – «verboten» sind und/oder die betreffenden Personen Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen müssen.
Eine Art Standard gibt es hier nicht. Vielmehr ist es immer von der körperlichen Konstitution eines jeden Einzelnen, aber natürlich auch von der Krankheit, unter der er leidet, abhängig, welche Speisen «erlaubt» sind und welche nicht. Die folgenden Abschnitte zeigen auf, welche Veränderungen bei welchen Krankheiten relevant werden können.
Diabetes
Viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens Diabetes. Doch unabhängig davon, ob es sich hierbei um den Typ I oder Typ II handelt, ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung essenziell. Betroffene sollten in jedem Fall darauf achten, ihrem Körper pflanzliche Fette, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Ballaststoffe und Nüsse zuzuführen. Der sogenannte glykämische Index der jeweiligen Speisen sollte vergleichsweise niedrig sein.
Eisenmangel
Ein zu niedriger Eisenwert kann mit den unterschiedlichsten Beschwerden einhergehen und sich unter anderem in einem anhaltenden Schwächegefühl und in Verwirrtheit zeigen. Mit der passenden Ernährung ist es hier oft möglich, gegenzusteuern. Eisen ist vor allem in Lebensmitteln, wie zum Beispiel Fleisch, Haferflocken und Linsen enthalten. Gerade hier gilt es jedoch, darauf zu achten, dass das zugeführte Eisen im Körper gut aufgenommen werden kann. So gibt es unter anderem verschiedene Tees, die die Aufnahme von Eisen im Körper hindern können. Umgekehrt gilt: Wer die Eisenlieferanten mit Vitamin C kombiniert, unterstützt die Aufnahme. Sollte sich im Rahmen einer Blutuntersuchung herausstellen, dass ein deutlicher Mangel besteht, wird der behandelnde Arzt wahrscheinlich zum Supplementieren raten.
Schon gewusst?
Viele Menschen leiden im Alter unter Eiweissmangel. Problematisch wird dies vor allem dann, wenn dieser für mehrere Beschwerden sorgt und somit die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränkt. Oft ist auch das Immunsystem involviert, so dass die Senioren anfälliger gegenüber Krankheiten werden.
Allgemeine Schwäche aufgrund von Muskelschwund
Viele Senioren fühlen sich zunehmend schwach und bemerken, dass sie manche Tätigkeiten nicht mehr so sorglos wie früher ausführen können. Oft sorgt die schwindende Muskelmasse dafür, dass schlicht nicht mehr so viel Kraft zur Verfügung steht. Um den entsprechenden Auswirkungen entgegenzutreten, braucht es unter anderem eine proteinreiche Ernährung im Alter und Lebensmittel mit Eiweiss, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Verschiedene Fleischsorten (am besten mager) und Milchprodukte eignen sich in der Regel gut, um dem Körper Eiweiss beziehungsweise Proteine zuzuführen. Ebenfalls sind regelmässiges Krafttraining und Bewegung wichtig, um im Alter Muskeln aufzubauen und fit zu bleiben.
Arthrose
Menschen, die im Alter von Arthrose betroffen sind, sollten ihre Ernährung ebenfalls anpassen. Im ersten Schritt ist es wichtig, sich mit seinem Gewicht auseinanderzusetzen. Denn: Inwieweit etwa eine Hüft- oder Kniearthrose einen Menschen im Alltag einschränkt, ist unter anderem von dessen Body-Mass-Index (BMI) abhängig. Abgesehen davon sollten Betroffene versuchen, Vitamine in ihre Ernährung zu integrieren, Fett in Speisen zu reduzieren und die Ernährung bei Übergewicht im Alter anzupassen.
Bluthochdruck
Mit der passenden Ernährung ist es oft möglich, seinen Blutdruck zu senken. Denn: Speisen und Lebensmittel, in denen viel Salz enthalten sind, sind dazu in der Lage, diesen nach oben zu treiben. Umgekehrt sollten unter anderem Kartoffeln, Avocados, Bananen und Spinat regelmässig den Weg auf den Teller finden.
Rheuma
Entgegen einigen Vorurteilen ist es im Falle einer rheumatischen Erkrankung nicht zwangsläufig «verboten», Fleisch zu essen. Aktuellen Empfehlungen zufolge ist es jedoch sinnvoll, seinen Fleischkonsum zu reduzieren und komplett auf rotes Fleisch zu verzichten. Auch im Zusammenhang mit dem Verzehr von Milchprodukten und Eiern gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Viele Experten empfehlen in solchen Fällen eine hauptsächlich pflanzenbasierte Ernährung.
Osteoporose
Um eine möglichst hohe Stabilität der Knochen zu unterstützen (und somit letztendlich Knochenbrüchen vorzubeugen), braucht es vor allem Calcium. Dieses ist unter anderem in Gemüse, in Milch und in Nüssen vorhanden. Auch Vitamin D hilft dabei, die Knochen zu stärken. Das Vitamin D3 nimmt in diesem Zusammenhang eine Sonderrolle ein, da es sich hierbei um das oft zitierte «Sonnenvitamin» handelt, das – zumindest in seiner natürlichen Form – ausschliesslich über die Haut gesammelt werden kann. Senioren, die nicht mehr allzu oft nach draussen gehen, sollten dieses Vitamin besonders im Blick behalten und bei Bedarf supplementieren.
Verstopfung
Bei einer Verstopfung sind Stuhlausscheidungen mit starken Schmerzen verbunden. Oft handelt es sich bei einer Verstopfung allerdings nur um ein Symptom, das – unter anderem – auf eine falsche Ernährung hinweisen kann. Gleichzeitig gibt es einige Medikamente und Supplemente, wie zum Beispiel Eisenpräparate, die eine Verstopfung begünstigen können.
Schluckstörungen
Bei Schluckstörungen handelt es sich um etwas, das auch in psychischer Hinsicht sehr belastend sein kann. Die betroffenen Personen sind hier oft nicht dazu in der Lage, Essen und Getränke wie früher zu sich zu nehmen – obwohl sie eigentlich das Bedürfnis verspüren und Hunger und/ oder Durst haben. Oft macht sich hier schnell Frust breit. Die (mögliche) Folge: Die Lust am Essen vergeht und die Senioren nehmen innerhalb kurzer Zeit viel ab. Gleichzeitig haben sie Angst, sich an Lebensmitteln und Getränken zu verschlucken und im Extremfall in eine lebensbedrohliche Situation zu geraten.
Die besten Tipps für eine gesunde Ernährung im Alter
Auch, wenn es häufig nicht so scheint: Eine gesunde Ernährung muss nicht kompliziert sein. Gleichzeitig zeigt sich immer wieder, wie leicht sich auf ihrer Basis oft die Lebensqualität und das Wohlbefinden verbessern lassen. Wer es schafft, etwas mehr Struktur in seinen (kulinarischen) Alltag zu integrieren und sich – zum Beispiel bei der Gesellschaft für Ernährung – informiert, kann oft die Basis für ein selbstbestimmtes Leben im Alter schaffen. Denn: Mit der passenden Ernährung ist es mitunter möglich, seine Gesundheit auf besondere Weise zu unterstützen. Und gesunde Menschen profitieren oft von mehr Autonomie im Alltag.
Die folgenden Tipps stellen eine Art Rahmen dar und zeigen auf, worauf Seniorinnen und Senioren und ihre Angehörigen achten sollten.
Tipp Nr. 1: ein Blick auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten und Routinen
Wer für sich erkannt hat, wie wichtig Ernährung im Alter ist, sollte sich im ersten Schritt mit seinem Lebensstil auseinandersetzen und eine Art Status Quo aufnehmen. Fragen, die hierbei eine wichtige Rolle spielen können, sind unter anderem:
- Fehlt es mir im Alltag oft an Energie?
- Nehme ich ausreichend Flüssigkeit zu mir?
- Wie viele Mahlzeiten esse ich über den Tag verteilt?
- Könnte ich mehr Bewegung in meinen Alltag integrieren?
- Wurde in der Vergangenheit bereits ein Mangel diagnostiziert?
Wichtig ist es selbstverständlich, ehrlich zu sich selbst zu sein. Vielleicht ist auch ein Angehöriger dazu bereit, beim Führen eines Ernährungstagebuchs zu helfen. Dieses lässt sich unter anderem hervorragend als Grundlage für Arztgespräche nutzen.
Tipp Nr. 2: Mahlzeiten, die Appetit machen
Keine Frage: Der Körper braucht auch im Alter Energie. Wenn Senioren jedoch schlicht keinen Hunger verspüren, haben sie meist keine Lust darauf, Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Hier kann es helfen, Lebensmittel und Speisen auf ansprechende Weise zu drapieren. Mittlerweile haben genau das viele Unternehmen, die Mahlzeiten an Senioren ausliefern, erkannt.
Ergänzend hierzu kann es sich lohnen, mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern zu arbeiten. Wichtig ist es selbstverständlich, Rücksicht auf die Bedürfnisse der älteren Menschen zu nehmen. Zahlreiche Angehörige wissen, was ihren Lieben früher immer geschmeckt hat. Und genau auf diese Informationen gilt es nun zurückzugreifen.
Tipp Nr. 3: Schluckschwierigkeiten direkt vorbeugen
Der Genuss von Essen sollte auf keinen Fall mit Angst verbunden sein. Leidet ein älterer Mensch unter einer Schluckstörung, ist es wichtig, Zwischenfällen durch die angepasste Zubereitung von Lebensmitteln vorzubeugen. Die gute Nachricht ist, dass genau das nicht viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Früchte und Gemüse lassen sich in den meisten Fällen ganz einfach pürieren, ohne dass sie an Geschmack verlieren. Der Genuss muss auf keinen Fall auf der Strecke bleiben.
Tipp Nr. 4: ein angepasstes Besteck
Essen ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern sollte auch Spass machen. Gleichzeitig können Gicht und Co. im Alter dafür sorgen, dass Menschen Schwierigkeiten damit haben, Messer und Gabel sicher zu halten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller, die sich diesem Problem angenommen haben und Besteck produzieren, das optimal an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst wurde. Egal, ob mit rutschsicheren Griffen oder in etwas grösseren Designs: Die Auswahl sorgt dafür, dass hier jeder das finden sollte, was er sucht. Mehr Informationen zu Hilfsmitteln im Alter finden Sie auf unserer Themenseite.
Tipp Nr. 5: neue Gerichte ausprobieren
Wer einer drohenden Mangelernährung vorbeugen möchte, kann jede Mahlzeit ein Stück weit neu erfinden. Vor allem diejenigen, die das Kochen und Essen ihr Leben lang als Leidenschaft angesehen haben, dürften hierin eine spannende Alternative finden. Im Internet gibt es zahlreiche Vorschläge rund um Menüs und eine derart grosse Auswahl rund um Rezepte für Ernährung im Alter, dass es schwerfallen dürfte, sich nur für einen Favoriten zu entscheiden.
Tipp Nr. 6: den Appetit durch mehr Bewegung anregen
Sofern keine körperlichen oder psychischen Einschränkungen dagegen sprechen, ist es oft möglich, etwas mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Je mehr Energie verbraucht wird, desto mehr Energie muss dem Körper auch wieder zugeführt werden. Oder anders: Bewegung kann dabei helfen, den Appetit anzuregen und gleichzeitig die Kondition zu verbessern sowie den Muskelaufbau unterstützen.
Übrigens: Auf unserer Themenseite erfahren Sie, wie Sie sich im Alter fit halten und in unserem Ratgeber wie Senioren durch Yoga in Bewegung bleiben.
Tipp Nr. 7: Apps für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Damit der Körper funktionieren kann, braucht er – nicht nur im Alter – ausreichend Flüssigkeit. Die jeweils benötigte Menge ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In jedem Fall können einschlägige Apps dabei helfen, sich zu erinnern. Mit Hinblick auf die Auswahl der Getränke gilt natürlich: am besten zuckerfrei.
Tipp Nr. 8: gegebenenfalls auf Astronautennahrung umsteigen
Viele Menschen nutzen mittlerweile auch zu Hause Astronautenkost, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, gegebenenfalls etwas mehr Vitamine und Mineralstoffe in die Ernährung zu integrieren.
Tipp Nr. 9: Angehörige um Hilfe bitten
Die Hilfe Angehöriger kann viel wert sein, wenn es darum geht, einer Mangelernährung vorzubeugen. Sollten Sie bemerken, dass ein entsprechender Bedarf besteht, ist es dementsprechend sinnvoll, aktiv um Unterstützung zu bitten.
Tipp Nr. 10: ausreichend Zeit für jede Mahlzeit einplanen
Wer sein Wohlbefinden mit der passenden Ernährung unterstützen möchte, sollte bei seiner Ernährung darauf achten, Mahlzeiten nicht «zwischen Tür und Angel» zu sich zu nehmen. (Hierbei handelt es sich übrigens um ein Thema, das nicht nur ältere Personen, sondern auch junge Menschen betrifft.)
Ernährung im Alter: Diese Vitamine und Nährstoffe müssen abgedeckt werden
Senioren, die ihre Gesundheit bestmöglich unterstützen möchten, sollten darauf achten, gerade mit Hinblick auf das Thema Vitamine und Nährstoffe keine Kompromisse einzugehen. Je nach körperlicher Konstitution, allgemeiner Gesundheit und Medikamentenplan kann es sogar sein, dass der Bedarf an Vitaminen grösser ist, als es früher der Fall war. Die folgenden Abschnitte liefern einen Überblick und Tipps rund um dieses spannende Thema.
Vitamin B12: Nicht nur vegan lebende Menschen, sondern jeder kann im Laufe seines Lebens einen B12-Mangel entwickeln. Besonders gefährlich: Ist der körpereigene Speicher aufgebraucht, drohen irreparable Nervenschäden. Das Vitamin ist vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten, kann aber auch supplementiert werden.
Vitamin D: Bei einem Vitamin-D-Mangel handelt es sich um ein Phänomen, von dem viele Menschen betroffen sind, ohne es zu wissen. Das Vitamin ist unter anderem wichtig, um die Knochen zu stärken (und zu erhalten). Während Vitamin D3 ausschliesslich über die Sonne getankt werden kann, sind andere Vitamin-D-Arten in Lebensmitteln, wie Fisch und Ei, enthalten.
Vitamin E: Um seinen Körper mit Vitamin E zu versorgen (und somit den Zellschutz zu unterstützen), bietet es sich an, zu hochwertigen (!) Pflanzenölen zu greifen. Vorsicht ist im Zusammenhang mit der Zubereitung geboten. Denn: Jedes Öl hat seinen eigenen Rauchpunkt und sollte dementsprechend nicht allzu stark erhitzt werden.
Calcium: Ob die Zähne und die Knochen eines Menschen gesund sind oder nicht, ist unter anderem davon abhängig, ob der Körper auf ausreichend Calcium zurückgreifen kann. Calcium ist unter anderem in verschiedenen Milchprodukten, aber auch in so manchem Gemüse enthalten.
Magnesium: Magnesium unterstützt den Energiehaushalt. Ein Mangel kann sich unter anderem durch Krämpfe zeigen. Um Beschwerden dieser Art vorzubeugen, bietet es sich an, ausreichend Vollkornprodukte und mageres Fleisch in den Ernährungsplan zu integrieren.
Vitamin C: Vitamin C spielt in Bezug auf verschiedene Abläufe im Körper eine wichtige Rolle. Es sorgt dafür, dass der Stoffwechsel funktioniert, unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung. Zudem hilft es dabei, das Eisen, das dem Körper zugeführt wird, besser verwerten zu können.
Proteine: Um Muskelmasse im Alter erhalten zu können, braucht es Proteine. Es gibt sowohl tierische (Fleisch und Fisch) als auch pflanzliche (Erbsen und Kartoffeln) Proteinlieferanten.
Zusatztipp
Regelmässige Blutuntersuchungen liefern wertvolle Informationen darüber, ob ein Organismus mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt mit Hinblick auf empfohlene Intervalle an.
FAQ: Die häufigsten Fragen rund um die Ernährung im Alter
Was sollten ältere Menschen essen?
Wer sich im Alter ausgewogen ernähren möchte, sollte darauf achten, seinen Speiseplan so abwechslungsreich zu gestalten, dass der Körper alles bekommt, was er braucht.
Warum ist es so wichtig, sich auch im Alter gesund zu ernähren?
Tipps rund um eine ausgewogene Ernährung können dem Körper dabei helfen, gesund zu bleiben. Der Vollständigkeit halber sei jedoch erwähnt, dass es noch von weiteren Faktoren, unter anderem von möglichen Vorerkrankungen, abhängig ist, ob ein Mensch über einen langen Zeitraum hinweg selbstständig zu Hause leben kann.
Wie kann ich feststellen, ob ich unter einem Nährstoffmangel leide?
Glücklicherweise legen mittlerweile viele Hausärzte grossen Wert auf regelmässige Blutuntersuchungen. Im Rahmen der entsprechenden Check-ups lässt sich leicht herausfinden, ob es gegebenenfalls nötig ist, zu supplementieren. Viele Kontrollen dieser Art werden von den Krankenkassen übernommen.
Was braucht der Körper von Senioren?
Tipps für Senioren unterscheiden sich nicht allzu stark von Tipps für Erwachsene. Die Gesellschaft für Ernährung veröffentlicht hierzu regelmässig Empfehlungen.
Kann ich auf vegane Ernährung im Alter setzen?
Vegane Ernährung im Alter kann zu einer besonderen Herausforderung werden. Wenn keine gesundheitlichen Einschränkungen bestehen und die betroffenen Personen wissen, worauf sie achten müssen, steht einem Vorhaben wie diesem jedoch oft nichts im Wege. Hier hilft der behandelnde Arzt sicherlich gern weiter. Wie alle Veganer sollten auch Senioren in diesem Fall zum Beispiel regelmässig unter anderem ihren Vitamin-B12-Wert kontrollieren lassen.
Fazit
Vielen Menschen ist es wichtig, im Alter weiterhin selbstbestimmt zu leben. Gleichzeitig spielt die richtige Ernährung eine grosse Rolle, wenn es darum geht, die eigene Gesundheit zu unterstützen. Und: Je gesünder ein Mensch ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er etwa bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden leben kann.
Daher ist es ratsam, sich schon früh mit dem Thema Essen im Alter auseinanderzusetzen, seinen Nährstoffbedarf zu kennen und so – vielleicht gemeinsam mit den Angehörigen – die Basis für ein möglichst gesundes Leben bis ins hohe Alter zu schaffen.