Wenn sich die Füsse im Alter langsam blau färben, handelt es sich nicht zwangsläufig nur um ein optisches Problem. Daher ist es am besten, bereits bei ersten Anzeichen einen Termin beim Arzt zu vereinbaren, um herauszufinden, ob hinter den Verfärbungen vielleicht eine ernste Ursache steckt.
Die folgenden Ursachen und deren Beschreibung eignen sich nicht für eine Ferndiagnose oder Ähnliches. Dennoch zeigen sie auf, welche Ursachen für dieses Phänomen infrage kommen. Am Ende bringt die Diagnostik des behandelnden Arztes Klarheit.
Im Rahmen der pAVK kommt es zu Verengungen bzw. zu einem Verschluss der arteriellen Blutgefässe, deren Aufgabe es eigentlich ist, Arme und Beine mit Blut zu versorgen. Infolgedessen wird die Durchblutung schlechter. Typische Symptome, die die periphere arterielle Verschlusskrankheit mit sich bringt, sind unter anderem Schmerzen (vor allem beim Laufen) und schlecht verheilende Wunden im entsprechenden Bereich.
Toe bedeutet auf Deutsch Zeh. Wie die Bezeichnung sagt, verfärben sich hier meist nur wenige Zehen blau. Bei diesem Phänomen sorgen in der Regel Embolien in den kleinen Blutgefässen dafür, dass das Blut nicht mehr dort ankommt, wo es eigentlich gebraucht wird. Zu den klassischen Symptomen, die auf die Minderdurchblutung in diesem Bereich hinweisen, sind auch hier wieder Schmerzen. Zudem berichten viele Betroffene davon, dass sich die Zehen in diesem Bereich kalt anfühlen.
Bei Patienten, die unter einer venösen Insuffizienz leiden, kann das Blut nicht mehr richtig zum Herzen zurück gepumpt werden. Und genau das kann dafür sorgen, dass es in den Beinen gestaut wird. Typische Anzeichen hierfür sind Schwellungen und (oft in einem späteren Stadium) blaue Füsse.
Menschen, bei denen das Raynaud-Syndrom diagnostiziert wird, leiden aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Zehen unter schmerzhaften Krämpfen. Auch hier fühlen sich die Zehen oft kalt an.
Ein blauer Fuss im Alter kann auch die Folge einer Diabetes-Mellitus-Erkrankung sein. Die Verfärbung entsteht aufgrund des hohen Blutzuckerspiegels, der die Nerven und die Blutgefässe nachhaltig schädigen kann. Der sogenannte diabetische Fuss tritt oft erst vergleichsweise spät auf, kann aber Infektionen und andere Folgeerscheinungen mit sich bringen. Eine rechtzeitige Behandlung kann dabei helfen, die entsprechenden Risiken etwas einzugrenzen.
Blaue Füsse oder Zehen im Alter können auch die Folge einer Erfrierung sein. Das Gefährliche ist, dass viele Senioren Kälte gegenüber eher unempfindlich sind und daher nicht bemerken, wenn ihre Zehen frieren. Wenn hier nicht möglichst schnell entgegengewirkt wird, drohen Gewebeschäden. Die Folge: Die entsprechenden Bereiche verfärben sich.
Wer den ganzen Tag Schuhe trägt, bemerkt verständlicherweise nicht, wenn sich seine Zehen (oder seine kompletten Füsse) blau färben. Daher ist es wichtig, schon früh auf die Symptome zu achten, für die es keinen Blick auf die nackten Füsse braucht.
Hierzu gehören:
Auch hier ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben und unter anderem auf Symptome, wie zum Beispiel eine verzögerte bzw. schlechte Wundheilung, zu achten. Auch das kann auf Durchblutungsstörungen hinweisen.
Wie bereits in der obigen Auflistung ersichtlich, kommen für das Phänomen blaue Füsse gleich mehrere Ursachen infrage. Da die richtige Behandlung jedoch vor allem von der Ursache abhängig ist, ist es wichtig, sich im ersten Schritt mit der Frage: «Welches Grundproblem liegt vor?» auseinanderzusetzen. Ziel ist es immer, eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten. Die folgenden Diagnoseverfahren haben sich in der Vergangenheit besonders bewährt:
Im ersten Schritt werden die Personen, die (entweder dauerhaft oder zeitweise) blaue Füsse haben, eingehend untersucht. Hier spielen vor allem Fragen, wie zum Beispiel «Sind manche Bereiche der Füsse kälter als andere?» und «Ist der Puls fühlbar?» eine wichtige Rolle. Zudem werden Farbunterschiede beurteilt.
Um zu sehen, ob und inwieweit die Blutgefässe/ Arterien versorgt werden, wird in der Regel ein Ultraschall durchgeführt. Hier lässt sich genau erkennen, ob bzw. welche Bereiche eventuell unterversorgt sind und wo sich Verengungen befinden. Sollte der Arzt nach dieser Untersuchung vermuten, dass der Patient unter einer arteriellen Verschlusskrankheit leidet, führt er oft eine Angiographie durch. Hierbei werden Kontrastmittel genutzt, um die entsprechenden Areale noch besser sichtbar zu machen.
Sollten diese Untersuchungen noch keinen Aufschluss darüber gegeben haben, welche Ursachen zugrunde liegen und ob es sich zum Beispiel um einen Patienten mit Diabetes Mellitus oder mit Durchblutungsstörungen handelt, werden noch Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese können unter anderem aufzeigen, ob der Blutzucker zu hoch ist, die Cholesterinwerte im Rahmen sind und ob Entzündungen vorliegen.
Unabhängig von der Ursache ist es wichtig, die Behandlung auf die zugrundeliegenden Krankheiten abzustimmen. Die folgende Auflistung zeigt, welche Optionen hier grundsätzlich infrage kommen.
Jeder Patient ist individuell. Der behandelnde Arzt berücksichtigt alle Faktoren und schlägt dann eine Therapie vor, die optimal an die Diagnostik angepasst wurde.
Mittlerweile gibt es viele Medikamente, die zum Beispiel gegen Durchblutungsstörungen eingesetzt werden können. Oft kommen hierbei Mittel zum Einsatz, die die Blutgefässe erweitern.
Sollte die Ursache der blauen Füsse allerdings in einem zu hohen Blutzucker- oder Cholesterinspiegel liegen, ist es natürlich wichtig, an einer anderen Stelle anzusetzen. Hier wird die medikamentöse Therapie oft mit einer Empfehlung zur Ernährungsumstellung ergänzt.
Sollten nahezu komplett verstopfte Arterien dafür sorgen, dass das Blut nur noch schwer (oder fast gar nicht) transportiert werden kann, kommt oft eine Katheter-Behandlung zum Einsatz. Alternativ ist es in vielen Fällen möglich, eventuelle Blutgerinnsel minimalinvasiv zu entfernen. Bei besonders schwerwiegenden Fällen wird versucht, den Blutfluss mit einem operativen Bypass zu unterstützen.
Parallel zu den bereits genannten gibt es Massnahmen, die Patienten auch gut von zu Hause aus durchführen können, um ihre Beschwerden im besten Fall zu lindern. Oft wird den betroffenen Personen zum Beispiel geraten, Kompressionsstrümpfe zu tragen oder zu versuchen, die verstopften Gefässe mit Wärme zu erweitern. Ergänzend hierzu kann Physiotherapie (und die hiermit verbundene Bewegung) in vielen Fällen helfen, die Erkrankung zumindest etwas zu verlangsamen.
Viele Ärzte raten Menschen, bei denen Krankheiten, wie zum Beispiel das Raynaud-Syndrom, Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen festgestellt wurden, dazu, regelmässig die Fusspflege aufzusuchen. Und das aus gutem Grund.
Im Rahmen der verschiedenen Termine wird sichergestellt, dass die Füsse regelmässig von einem Experten bzw. einer Expertin angeschaut werden. Dies hat zur Folge, dass eventuelle Veränderungen schnell auffallen und dementsprechend bei Bedarf zeitnah gegengesteuert werden können.
Zudem kann die Fusspflege - falls nötig - zu Einlagen raten. Diese können dabei helfen, Fehlstellungen und Druckstellen zu vermeiden und Beschwerden vorzubeugen bzw. diese zu lindern.
Hierbei handelt es sich um eine gute Nachricht für alle, die lieber präventiv arbeiten möchten, anstatt das Risiko von Durchblutungsstörungen und Co. in Kauf zu nehmen: Bis zu einem gewissen Grad ist es tatsächlich möglich, blauen Füssen im Alter vorzubeugen. Aber worauf sollte man achten? Die folgenden Tipps helfen weiter:
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