
So gut wie jeder hat sicherlich schon einmal unter zitternden Händen gelitten – in der Medizin auch Tremor genannt. Und oft sind die Ursachen harmlos. Manchmal sorgt das Koffein im Kaffee dafür, dass die Hände unruhig werden. Und in vielen Fällen liegt das Zittern an der Aufregung in bestimmten Lebenssituationen.
Es handelt sich jedoch um ein Alarmsignal, wenn der Tremor nicht von selbst wieder aufhört und immer wieder auftaucht. Scheinbar ohne Grund. In diesem Fall ist es definitiv ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um das Ganze abklären zu lassen.
Der Tremor ist in vielen Fällen keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, das wiederum auf unterschiedliche Erkrankungen hinweisen kann. Daher ist es wichtig, im Zweifel weitere Untersuchungen vorzunehmen.
Im Zuge der Diagnostik sprechen Ärzte von zwei verschiedenen Tremor-Arten: dem Ruhetremor und dem Aktionstremor. Beide unterschieden sich wie folgt voneinander:
| Ruhetremor | Aktionstremor |
| Der Ruhetremor tritt immer dann auf, wenn die betreffende Person weitestgehend entspannt ist und sich nicht bewegt. Immer wieder zeigt sich, dass ein solcher Tremor durch starke Anspannung bzw. unter Stress verstärkt werden kann. Hieraus entwickelt sich oft eine Art Teufelskreis. Vor allem Senioren, die beispielsweise zusätzlich unter einer Angststörung leiden, können durch das Zittern so gestresst werden, dass sich das Symptom noch weiter verschlimmert. | Der Aktionstremor tritt auf, wenn die Person in Bewegung ist. So können zum Beispiel Beschäftigungen wie Basteln oder Kochen (je nach Ausprägung des Zitterns) noch weiter erschwert werden. |
Ergänzend hierzu wird zwischen zwei weiteren Unterarten unterschieden. Der sogenannte Haltetremor tritt in einer ruhigen Position, aber beim Anspannen der Muskeln auf. Dies könnte zum Beispiel dann der Fall sein, wenn die Senioren etwas festhalten. Der Intentionstremor zeigt sich bei zielgerichteten Bewegungen.
Ein typisches Beispiel: Die betreffende Person möchte etwas greifen und je näher sie dem betreffenden Objekt kommt, desto stärker wird das Zittern in den Händen.
... und genau hierbei handelt es sich um ein Detail, das Ärzte auch im Rahmen der Diagnose berücksichtigen, wenn es darum geht die Anzeichen richtig zu deuten und die Ursache für den Tremor in den Händen zu finden.
Manchmal...:
Was sich im ersten Moment nach kleinen Details anhören mag, ist oft aussagekräftiger als gedacht. Vor allem die Frage, ob eine Hand oder beide Hände betroffen sind, kann bereits im Zuge des Anamnese-Gesprächs Aufschluss darüber geben, welche Krankheit gegebenenfalls zugrunde liegen könnte.
Wer sich unsicher ist, ob zitternde Hände auf eine Krankheit hindeuten, sollte sich im ersten Schritt an seinen Hausarzt wenden. Dieser wird fragen, in welchen Situationen der Tremor auftritt und welche Bereiche betroffen sind. Die entsprechenden Antworten helfen ihm oft dabei, die potenziellen Ursachen einzugrenzen. Sollte es nötig sein, verweist er seine Patienten an einen Neurologen.
Vorweg: Ein Zittern der Hände muss nicht zwangsläufig nur bei Seniorinnen und Senioren auftreten. Viele Beschwerden dieser Art sind unabhängig vom Alter. Grundsätzlich kommen die folgenden Auslöser infrage:
Ein Blick auf diese Ursachen zeigt, dass es in vielen Fällen möglich ist, ihnen entgegenzuwirken. Wer zum Beispiel vermehrt unter Stress leidet, kann mit Meditation, Yoga und Atemübungen oft gegensteuern.
Ein eventueller Nährstoffmangel lässt sich leicht über einen Bluttest diagnostizieren und dann mit geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln behandeln. Sollten Medikamente die Ursache für das Zittern der Hände sein, beruhigt es viele Menschen, dass das Problem lediglich vorübergehend ist und mit dem Absetzen besagter Medikamente meist der Vergangenheit angehört.
Ein essentieller Tremor gilt als eigenständige Erkrankung. Ob die Erkrankung erblich ist oder nicht, konnte noch nicht final festgestellt werden. Aber: Es gibt durchaus Hinweise darauf, dass ein essentieller Tremor in manchen Familien gehäuft auftritt.
In vielen Fällen zeigt sich die essentielle Variante zunächst über den bereits oben erwähnten Haltetremor. Im Laufe der Zeit werden die Bewegungsstörungen allerdings immer stärker und einschränkender. Nervosität und Stress können das Ganze zeitweise noch weiter verschlimmern.
Eine klare Regel dazu, wie ein essentieller Tremor auftritt, gibt es jedoch nicht. Die Ausprägungen sind bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Manchmal sind nicht nur die Hände, sondern auch andere Teile des Körpers betroffen.
Auch wenn zitternde Hände in vielen Fällen harmlos sind und die Gesundheit der Patienten nicht stark beeinflussen, ist es durchaus möglich, dass die Symptome auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen. Umso wichtiger ist es, im Idealfall möglichst frühzeitig eine Diagnose zu stellen, um zeitnah mit der Behandlung beginnen zu können.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Krankheiten einem Tremor zugrunde liegen können:
| Morbus Parkinson | Wenn Menschen unter Morbus Parkinson leiden, zittert meist nur eine Hand. Der Tremor tritt auf, wenn der Körper in Ruhe ist. Ein Detail, das das Ganze so «gefährlich» macht: Viele Menschen sind sich nicht darüber bewusst, dass ihr Körper zittert. Daher braucht es aufmerksame Angehörige, die hierauf hinweisen und entsprechend aufmerksam sind. |
| Multiple Sklerose | Menschen, die unter MS leiden, leiden oft gleichzeitig unter einem Intentionstremor oder unter einem Holmes Tremor. |
| Tumorerkrankungen | Wie ein Mensch sich bewegt bzw. bewegen kann, wird über das Gehirn gesteuert. Hat sich hier ein Tumor entwickelt, kann dieser ebenfalls das Zittern in den Händen auslösen. |
| Schlaganfälle | Durch einen Schlaganfall werden die Areale des Gehirns verletzt. Je nachdem, wo der Schlaganfall aufgetreten ist, können zitternde Hände die Folge sein. |
Die obige Tabelle zeigt, dass zitternde Hände grundsätzlich kein Alter kennen. Dennoch gehören sie gerade für viele Senioren zum Alltag, die sich mit ihrem Tremor oft abgefunden haben und diesen als «normale Alterserscheinung» ansehen. Genau das ist aber nicht der Fall.
Daher ist es umso wichtiger, die Ursachen zu kennen, um die passende Therapie einleiten zu können... oder einfach mehr Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen.
Abgesehen davon, dass eine schnelle Behandlung generell sinnvoll ist und im Idealfall sogar Schmerzen und einer Verschlimmerung des Problems vorbeugen kann, sind viele Betroffene beruhigt, wenn sie wissen, woher das Zittern der Hände kommt. Die Erkenntnis, Behandlungsmöglichkeiten in Angriff nehmen zu können, gibt ihnen ein gewisses Mass an Kontrolle zurück, das sie über das Zittern zum Teil verloren haben.
Vorweg: Dieser Artikel ersetzt keinen ärztlichen Rat. Daher ist es wichtig, sich im Zweifel an seinen Hausarzt zu wenden. Die folgenden Massnahmen können gegebenenfalls (und je nach Ursache) dem Tremor entgegenwirken. Gleichzeitig ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht hinter jedem Zittern das Schlimmste zu vermuten.
Viele denken bei Stress und Hektik an «typische Manager-Beschwerden». Aber: Auch viele Seniorinnen und Senioren sind betroffen. Sie machen sich vielleicht Sorgen, nicht mehr so wie früher für ihre Lieben da sein zu können, oder haben Angst, unter einer schlimmen Krankheit zu leiden. Daher ist es umso wichtiger, sich Ruhe zu gönnen, wenn der Körper bereits über das Zittern der Hände anzeigt, dass etwas nicht stimmt.
Mit Angstzuständen, Altersdepressionen und ähnlichen Belastungen fertig zu werden, kann sich auch im Alter zu einer echten Herausforderung entwickeln. Wenn die Symptome nicht besser werden und sich zeigt, dass die betreffende Person nicht dazu in der Lage ist, sich wieder ins psychische Gleichgewicht zu bringen, kann gegebenenfalls eine Psychotherapie ratsam sein.
Wenn die Hände zittern, kann dies auf einen Vitaminmangel hindeuten. Daher ist es umso wichtiger, diesem mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bestmöglich vorzubeugen und unter anderem beim Fasten im Alter auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten. Ein kurzer Blut-Check kann aufzeigen, ob hier generell Handlungsbedarf besteht.
Zu viel Alkohol und Koffein sind in vielerlei Hinsicht (und nicht nur im Alter) ungesund und können einen Tremor verstärken.
Um die Einschränkungen im Alltag so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, mit dem Tremor umzugehen. Vor allem dann, wenn sich zeigt, dass dieser aller Wahrscheinlichkeit nach von Dauer sein wird. Möglicherweise ist es unter anderem der hohen Nachfrage nach Behandlungsmöglichkeiten geschuldet, dass es hier, gerade im Bereich der Ergotherapie, mittlerweile viele Angebote gibt. Diese können dabei helfen, im Alltag mit Zittern besser zurechtzukommen.
Je nachdem, welche Ursachen dem Tremor zugrunde liegen, kann auch eine Therapie mit Medikamenten helfen. Diese dürfen allerdings nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Auch dann nicht, wenn sie pflanzlicher Natur sind.
Ob und inwieweit ein Tremor den Alltag der betroffenen Menschen negativ beeinflusst, ist immer auch von der inneren Einstellung abhängig. Das Gefühl, nicht mehr die Kontrolle über den eigenen Körper zu haben und den Auslöser vielleicht nicht zu kennen, kann belastend sein... vor allem, wenn vielleicht die mögliche Diagnose Parkinson im Raum steht.
Wichtig ist es jedoch, gerade jetzt, zu versuchen, bestmöglich mit den gegebenen Umständen (und dementsprechend auch mit dem Tremor) umzugehen. Parallel zur Suche bzw. der Behandlung der Ursachen hilft es vielen...:
Bei einer möglichst positiven inneren Einstellung handelt es sich um nichts, was man erzwingen kann. Es ist normal, Angst zu haben, wenn ein Körperteil zittert, die Muskeln scheinbar schwächer werden und Symptome den Alltag einschränken. Wer sich ein wenig Zeit gibt, schafft es jedoch häufig, wieder ein grosses Stück Lebensqualität zurückzuerlangen.
Hilfsmittel, die passende Therapie und manchmal ein wenig Geduld sorgen dafür, dass viele Menschen auch mit Tremor ein selbstbestimmtes Leben führen können. Zitternde Hände bedeuten nicht zwangsläufig, dass es nicht mehr möglich wäre, beispielsweise allein zuhause zu leben. Wie in vielen anderen Bereichen ist es jedoch wichtig, gegebenenfalls Anpassungen im Bereich der Pflege vorzunehmen und die Situation, auch in Bezug auf die Themen Wohnen im Alter oder Betreutes Wohnen, immer wieder neu zu bewerten.
In vielen Fällen sind zitternde Hände harmlos, manchmal sogar nur vorübergehend. Wurde eine bestimmte Krankheit, wie zum Beispiel Parkinson, diagnostiziert, ist es jedoch wichtig, diese zu beobachten, um bei einer eventuellen Verschlechterung des Zustands reagieren zu können. Die gute Nachricht ist jedoch, dass auch viele Senioren und Seniorinnen, die unter einem Tremor leiden, oft noch jahrelang in ihren eigenen vier Wänden leben und hier ihren Alltag bestreiten.
Tags