
Muskelkrämpfe haben oft nicht nur eine einzige Ursache. Oft sind es stattdessen mehrere Faktoren, die zusammenkommen.
Ein typisches Beispiel: Verkürzte Muskeln, die oft zu einer Verkrampfung mit den klassischen Symptomen und Schmerzen führen, resultieren oft aus einer mangelnden Bewegung. Hinzu kommt, dass die Muskelmasse im Alter bei vielen Menschen abnimmt. Wenn dann noch einseitige oder ungesunde Belastung dazu kommt, steigt das Risiko, dass sich Krämpfe im Alter entwickeln, weiter an.
Dass Krämpfe im Alter vergleichsweise oft auftreten, liegt nicht zwangsläufig daran, dass viele Senioren Muskeln abbauen und unter Krankheiten wie Gicht oder Arthrose leiden. Auch die Tatsache, dass Hunger und Durst oft nicht mehr wie früher empfunden werden, kann dafür sorgen, dass Beinkrämpfe und Ähnliches zum Alltag gehören.
Es gibt einige Medikamente, die bekannt dafür sind, Beinkrämpfe und ähnliches zu begünstigen. Wichtig ist es, diese nicht in Eigenregie abzusetzen, sondern stattdessen immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten. Dieser kann dann entscheiden, ob die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden sollte oder ob es ein anderes Medikament gibt, dessen Nebenwirkungen geringer sind.
In einigen Fällen bietet es sich an, ergänzend zu dem jeweiligen Medikament Magnesium einzunehmen. Auch hier hilft ein Gespräch mit dem Arzt weiter. Ein kurzer Blutcheck gibt Aufschluss darüber, ob ein Mangel vorliegt, dem entgegengewirkt werden muss.
Vor allem dann, wenn der Schlaf oder der Tagesablauf immer wieder durch Muskelkrämpfe gestört werden, ist es wichtig, genau hinzuschauen und die Beschwerden untersuchen zu lassen. Denn: Mitunter können auch verschiedene Krankheiten dafür sorgen, dass eine bestimmte Muskelgruppe immer wieder Probleme bereitet.
Die folgende Tabelle zeigt, wie zum Beispiel nächtliche Wadenkrämpfe und Erkrankungen miteinander verbunden sein können.
Wichtig: Bei den genannten Erkrankungen handelt es sich lediglich um einen Auszug. Unter anderem können auch Unterfunktionen der Schilddrüse oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit das Risiko rund um Wadenkrämpfe bzw. Muskelkrämpfe im Allgemeinen erhöhen. Im Zweifel ist es daher immer ratsam, die Beschwerden bei einem Arzt abklären zu lassen. So kann eine eventuelle Grunderkrankung schnellstmöglich behandelt werden.
Bei einem Muskelkrampf kommt es zu einer plötzlichen Kontraktion des betreffenden Bereichs. Je nach betroffenem Areal und Intensität kann das Ganze unangenehm, aber auch sehr schmerzhaft sein. Charakteristisch ist, dass die meisten Muskelkrämpfe in der Nacht bzw. in Ruhe auftreten und meist die Waden bzw. die Unterschenkel in Mitleidenschaft gezogen werden.
Viele Wadenkrämpfe im Alter sind auch von aussen deutlich sichtbar. Man sieht, wie sich die Muskeln zusammenziehen und hart werden.
Nun ist es wichtig, sich nicht in den Schmerzen zu verlieren, sondern rasch zu handeln. Ein «Trick», der in diesem Zusammenhang meist gut (und schnell) funktioniert, ist es, gegenzudehnen. Das bedeutet: Ferse nach unten drücken und Zehen nach oben ziehen.
Auf diese Weise werden die Muskeln im Unterschenkel langgezogen. Meist dauert es dann nicht lange, bis sich nächtliche Wadenkrämpfe im Alter wieder lösen und die Schmerzen zeitnah nachlassen. Wahlweise ist es möglich, parallel dazu mit Wärme zu arbeiten. Wer zum Beispiel weiss, dass immer wieder nächtliche Wadenkrämpfe auftreten, kann sich direkt beim Zu-Bett-Gehen eine Wärmflasche mitnehmen.
Vorweg: Eine Art «Wundermittel», auf dessen Grundlage es möglich ist, Krämpfe im Alter zu 100 % zu vermeiden, gibt es nicht. Stattdessen können die folgenden Tipps dabei helfen, die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme dieser Art auftreten, möglichst gering zu halten.
Wer Wadenkrämpfen vorbeugen möchte, sollte versuchen, sich regelmässig zu bewegen. Hierzu braucht es nicht zwangsläufig besonders schweisstreibende Workouts. Auch Spaziergänge, gelenkschonende Übungen, Yoga und Schwimmen können dabei helfen, die Muskeln möglichst geschmeidig zu halten. Ziel sollte es sein, einem Verkürzen der entsprechenden Bereiche vorzubeugen. Mehr dazu in unserem Ratgeber «fit im Alter» oder «Muskelaufbau im Alter» .
Abgesehen davon, dass eine gesunde Ernährung für das Immunsystem wichtig ist, ist es auf ihrer Grundlage auch möglich, in Bezug auf Krämpfe im Alter vorzubeugen. Vor allem Mineralstoffe spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Lebensmittel, die regelmässig auf dem Speiseplan stehen sollten, sind unter anderem Salate und Tomaten, aber auch Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Zudem liefern auch Mineralwasser und Kräutertees viele Nährstoffe, die Wadenkrämpfen vorbeugen können.
Achtung! Alkohol entwässert den Körper und entzieht ihm Mineralstoffe!
Dass sich das Rauchen negativ auf die Gesundheit auswirkt und Auslöser verschiedener Krankheiten sein kann, ist bekannt. Ein Detail, das in diesem Zusammenhang oft in Vergessenheit gerät, ist jedoch, dass auch Krämpfe im Alter durch den Griff zur Zigarette begünstigt werden können. Denn: Das Rauchen wirkt sich unweigerlich auf die Durchblutung aus. Daher ist es (aus unterschiedlichen Gründen) besser, seinen Alltag möglichst rauchfrei zu gestalten.
Gerade im Winter greifen viele Menschen zu dicken (und damit auch oft schweren) Bettdecken. Das Problem: Das vergleichsweise hohe Gewicht kann Krämpfe noch weiter begünstigen. Wer «falsch» liegt, riskiert, dass die Durchblutung leidet … und wird dann nicht selten von einem Krampf, zum Beispiel im Oberschenkel oder Unterschenkel, geweckt.
Wie bereits weiter oben erwähnt, können Wadenkrämpfe und die hiermit verbundene Verkrampfung der Muskulatur auf eine Grunderkrankung hindeuten. Vielen Betroffenen fällt es allerdings schwer, ihre Beschwerden einzuordnen. Sie versuchen oft, durch die Einnahme von Magnesium einen eventuellen Magnesiummangel auszugleichen und mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.
Sollten die Krämpfe allerdings:
ist es wichtig, das Ganze medizinisch abklären zu lassen. In den meisten Fällen kommen hier klassische Untersuchungsmethoden wie die EMG (Elektromyografie) und die ENG (Elektroneurografie) zum Einsatz. Auf ihrer Grundlage lässt sich erkennen, ob zum Beispiel Muskeln oder Nerven geschädigt sind oder ob es ausreicht, mit einer höheren Flüssigkeitszufuhr, mehr Bewegung und Mineralstoffen entgegenzusteuern.
Wenn Senioren Wadenkrämpfe entwickeln, sind hierfür meist mehrere Ursachen verantwortlich. Die Beschwerden werden meist durch Flüssigkeits- und Elektrolytmangel, zu wenig Bewegung, Nebenwirkungen von Medikamenten und eventuelle Vorerkrankungen begünstigt.
Nächtliche Wadenkrämpfe können den Schlaf rauben und die Lebensqualität beeinträchtigen. Dass die Beschwerden vor allem in Ruhe (und in der Nacht) auftreten, lässt sich unter anderem mit der Tatsache begründen, dass Senioren oft über den Tag verteilt zu wenig trinken und die Dehydrierung dann in der Nacht einsetzt, aber auch mit einem Absinken des Magnesium-Spiegels und ungünstigen Schlafpositionen.
Wer einem Muskelkrampf schnellstmöglich entgegenwirken möchte, sollte versuchen, direkt Stretching zu betreiben und Dehnübungen (wahlweise im Liegen) auszuführen. Viele Betroffene empfinden es als entspannend, den jeweiligen Bereich zu wärmen.
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