Wer sich mit dem Thema Blutdruck beziehungsweise Blutdruckwerte auseinandersetzt, befasst sich zwangsläufig auch mit der Aktivität des Herzens. Beides ist eng miteinander verbunden. So ist es die Aufgabe des Herzens, Blut durch den Körper zu pumpen. Auf diese Weise werden unter anderem die Organe mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt. Durch besagtes Pumpen entsteht in den Blutgefässen ein Druck, der als Blutdruck bezeichnet wird, und mal höher, mal niedriger sein kann.
Wie hoch der Blutdruck ist, wird von zwei Werten bestimmt. Dem systolischen und dem diastolischen Wert.
Der systolische Blutdruck wird oft als der obere Wert bezeichnet. Er zeigt, wie hoch der Druck in den Arterien ist, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut durch den Organismus gepumpt wird. Er zeigt den maximalen Druck an.
Der diastolische Wert wird auch als der untere Wert bezeichnet. Er gibt an, wie hoch der Druck ist, wenn sich der Herzmuskel wieder entspannt und selbst mit Blut gefüllt wird. Ganz nebenbei handelt es sich hierbei um den Druck, mit dem die Arterien konstant konfrontiert werden.
Beide Werte werden in mmHg angegeben.
Ob die gemessenen Blutdruckwerte gut beziehungsweise normal sind, ist unter anderem vom Alter der betreffenden Personen abhängig. Für erwachsene Menschen gilt ein Wert von 120 zu 80 als optimal. Allerdings sorgen körperliche Veränderungen während des Alterns oft dafür, dass sich das Herz-Kreislauf-System verändert, die Blutgefässe weniger elastisch werden und sich dementsprechend auch die durchschnittlich gemessenen Blutdruckwerte verändern.
Vorweg: Jeder Mensch ist anders. Daher ist es schwer, von normalen Blutdruckwerten zu sprechen. Es gibt allerdings Richtwerte, die aufzeigen, in welchem Alter welche Werte meist als unbedenklich gelten. Ein Blick auf die folgende Tabelle hilft weiter. Sie teilt die durchschnittlichen Blutdruckwerte nach Alter und Geschlecht auf.
Altersgruppe | Frauen | Männer |
20 - 29 | 119/ 75 | 129/ 78 |
30 - 39 | 122/ 78 | 130/ 84 |
40 - 49 | 130/ 82 | 135/ 88 |
50 - 59 | 143/ 86 | 149/ 89 |
60 - 69 | 153/ 86 | 150/ 88 |
70 - 78 | 155/ 83 | 153/ 83 |
Anhand der Tabelle zeigt sich, dass sich der Blutdruck im Alter verändern kann. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die die Werte beeinflussen.
Klar: Wer wissen möchte, ob sich sein Blutdruckwert im Laufe seines Lebens verändert hat oder generell herausfinden möchte, ob ein normaler Blutdruck vorliegt, sollte wissen, wie man richtig misst. Oft bittet auch der Arzt um eine regelmässige Überprüfung zu Hause, um beispielsweise die passende Behandlung zu finden und somit das Risiko von Folgeerkrankungen zu reduzieren.
Diejenigen, die beim Blutdruckmessen auf die folgenden Punkte achten, erhalten in der Regel fundierte Ergebnisse. Dennoch ist es sinnvoll, diese immer wieder mit den Werten, die beim Arzt ermittelt werden, abzugleichen.
Dass sich die Blutdruckwerte im Laufe des Tages (und oft innerhalb weniger Augenblicke) ändern können, ist absolut normal. Wer gerade die Treppen hinaufgegangen ist und direkt misst, wird Werte ablesen, die nicht aussagekräftig sind. Daher ist es wichtig, vor dem Blutdruckmessen zur Ruhe zu kommen, nicht zu essen, nicht zu trinken und nicht zu rauchen. Der Körper (und das Herz) sollte die Chance bekommen, sich zu entspannen. Blutdruckwerte werden immer in Ruhe gemessen.
Gesunde Erwachsene messen ihren Blutdruck im Sitzen. Die Füsse sollte beide auf dem Boden stehen. Beine nicht überschlagen. Die Manschette des Messgerätes wird auf der Höhe des Herzens gehalten. Der Arm liegt während der Messung locker und ist dementsprechend nicht angespannt.
Diejenigen, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten ihren Blutdruck nicht nur einmal, sondern zweimal (im Abstand von etwa zwei Minuten) messen. Somit lässt sich sehen, ob der Wert verlässlich ist.
Grundsätzlich ist es wichtig, seine Blutdruckwerte immer nur mit hochwertigen und geprüften Messgeräten zu messen.
Zudem empfehlen Experten, für die Blutdruckmessung immer den Arm zu nehmen, bei dem die höheren Werte gemessen werden.
Welche Werte im Zuge der Blutdruckmessung angezeigt werden, ist von verschiedenen Faktoren (und nicht nur vom Alter einer Person) abhängig. Unter anderem können auch
dafür sorgen, dass ein hoher Blutdruck entsteht – manchmal sogar schon in jungen Jahren. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wer weiss, wie er Bluthochdruck bestmöglich vorbeugen kann, kann oft dafür sorgen, dass systolischer Blutdruck und diastolischer Wert bis ins Alter im Normbereich liegen.
Manche Menschen kennen das Problem. Vor allem seit sie älter geworden sind, machen sie sich mehr Gedanken über ihre Gesundheit, eventuelle Herz-Kreislauf-Erkrankungen und über das Thema Bluthochdruck. Ihr Blutdruck ist normal, aber spätestens, wenn sie im Wartezimmer bei ihrem Arzt sitzen, bemerken sie, wie ihr Herzschlag schneller wird. Der psychologische Effekt sollte hier auf keinen Fall unterschätzt werden. Es gibt Patienten, die beim Blutdruckmessen derart nervös sind, dass ihre Werte – zumindest auf dem Papier – auf Bluthochdruck hindeuten.
Viele Ärzte haben in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit dem Weisskitteleffekt gemacht und wissen, dass es definitiv falsch wäre, den betreffenden Personen direkt Medikamente zu verordnen. Sollte ein Verdacht auf den besagten Weisskitteleffekt bestehen, ist meist eine 24-Stunden-Messung das Mittel der Wahl. Die Ergebnisse sind dazu in der Lage, herauszufinden, wie hoch der diastolische Blutdruck und der systolische Wert tatsächlich sind und ob eine Hypertonie besteht. In vielen Fällen kann nach einer entsprechenden Langzeitüberwachung Entwarnung gegeben werden.
Wer Bluthochdruck im Alter vorbeugen möchte, sollte einige Punkte beachten. Die folgenden Tipps können in vielen Fällen helfen, das Herz zu schützen:
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass manche Personen die genetischen Veranlagungen für einen hohen Blutdruck in sich tragen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die entsprechenden Werte jeden Tag zu messen, hierüber Protokoll zu führen und sich mit dem behandelnden Arzt auszutauschen. Dieser kann dann im Idealfall frühzeitig eingreifen und dabei helfen, Folge-Erkrankungen bestmöglich vorzubeugen.
Ein dauerhaft hoher Blutdruck kann gefährlich werden. Immerhin stehen die Arterien und andere Bereiche des Körpers konstant unter einem hohen Druck. Hinzu kommt, dass zahlreiche Menschen, die zum Beispiel nicht regelmässig beim Arzt vorbeischauen, überhaupt nicht wissen, dass sich ihre Blutdruckwerte im Alter verändert haben.
Es gibt zwar Symptome, die darauf hindeuten, dass der diastolische Blutdruck beziehungsweise der systolische Wert aus den Fugen geraten ist – diese sind jedoch meist eher unspezifisch. Ein typisches Beispiel: Wer hin und wieder unter Schwindel leidet, dürfte nicht direkt an eine Hypertonie denken. Und auch häufiges Nasenbluten und eine innere Unruhe können viele andere Ursachen haben.
Bleibt ein zu hoher Blutdruck unbemerkt, steigt das Risiko der betreffenden Personen, irgendwann einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Weitere mögliche Folgen sind unter anderem:
Und genau deswegen ist es wichtig, möglichst frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, um die eigene Gesundheit optimal zu schützen.
Obwohl sich heute so viele Personen mit dem Thema Blutdruck beziehungsweise Hypertonie auseinandersetzen, gibt es immer noch viele Missverständnisse. Diese können letztendlich dazu führen, dass manche Erwachsene und ältere Menschen ihr Risiko rund um die Entstehung möglicher Herzkrankheiten nicht richtig einschätzen.
Abschliessend setzen sich die folgenden Abschnitte mit einigen der klassischsten Mythen rund um Blutdruckwerte auseinander:
Nicht zwangsläufig. Ein Blick in die obige Blutdrucktabelle zeigt, welche Werte für welches Alter und welches Geschlecht als normal gelten. Was darüber liegt, gilt zunächst als Bluthochdruck. Inwieweit dieser gefährlich ist und behandelt werden sollte, entscheidet der zuständige Arzt.
Dass sich die Blutdruckwerte im Alter verändern, stimmt. Allerdings sind bedenkliche Werte absolut nicht normal. Es gibt viele Möglichkeiten, gegenzusteuern.
Abgesehen davon, dass Hypertonie genetisch bedingt sein kann, gibt es viele Fälle, bei denen ein gesunder Lebensstil und eine abwechslungsreiche Ernährung viel bewirken können. Dementsprechend lohnt es sich auch, sich bereits als Erwachsene im mittleren Alter mit dem Thema Bluthochdruck auseinanderzusetzen.
Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Ein niedriger Blutdruck ruft in der Regel keine Schäden hervor. Er sollte allerdings dennoch kontrolliert werden, da er ab einem gewissen Grad zu Kreislaufproblemen führen kann.
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