Mundtrockenheit, Schwellung, Knoten: Was tun, wenn der Speichel nicht mehr richtig fliesst?
Sie sind für unsere Mundgesundheit und Verdauung verantwortlich: die Speicheldrüsen. Wie wichtig sie sind, merkt man meist erst, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren. Expertin PD Dr. med. Martina Broglie Däppen an der Privatklinik Bethanien erklärt in einem Podcast, was hinter Beschwerden stecken kann – und wann man handeln sollte.
Kleine Drüsen mit grosser Wirkung
Die Speicheldrüsen sind wahre Wunderwerke. Im Kopf-Hals-Bereich des Menschen befinden sich unter anderem die Ohrspeicheldrüse, die Unterkieferspeicheldrüse und die Unterzungendrüse.
Sie produzieren täglich etwa 1 bis 1.5 Liter Speichel – eine Flüssigkeit, die weit mehr kann, als nur den Mund zu befeuchten. Sie hilft beim Schlucken, schützt die Zähne, startet die Verdauung und ist ein wichtiger Teil des Immunsystems im Mund, erklärt PD Dr. med. Martina Broglie Däppen, Fachärztin an der Privatklinik Betanien in Zürich, in einem Podcast.
Was passiert, wenn der Speichelfluss gestört ist?
Wird zu wenig Speichel produziert – etwa durch Medikamente, Bestrahlungen oder im Alter – kommt es zu unangenehmer Mundtrockenheit. Der Effekt: ein erhöhtes Risiko für Karies, Infekte und Zahnfleischentzündungen.
Auch mechanische Blockaden wie Speichelsteine oder vernarbte Ausgänge können Probleme verursachen – vor allem dann, wenn es beim Essen zu plötzlich auftretenden Schwellungen im Wangen- oder Kieferbereich kommt.
Gutartige und bösartige Tumoren
Seltene, aber ernstzunehmende Ursachen für Schwellungen sind Tumoren der Speicheldrüsen. Sie machen nur einen kleinen Teil aller Kopf-Hals-Tumoren aus, können jedoch – je nach Art und Lage – das umliegende Gewebe, insbesondere den Gesichtsnerv, gefährden.
Gutartige Tumoren sollten frühzeitig entfernt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Bösartige Tumoren sind selten, verlangen jedoch eine gezielte Abklärung und – meist chirurgische – Behandlung. Die gute Nachricht: Die Heilungschancen sind relativ hoch.
Wann zum Arzt?
«Wenn eine Schwellung im Bereich von Kiefer oder Wange länger als zwei Wochen bestehen bleibt oder bei jedem Essen erneut auftritt, sollte man eine Abklärung machen lassen», so Dr. Broglie Däppen.
Gerade bei langsam wachsenden, schmerzlosen Knoten ist die Gefahr gemäss der Fachärztin für Oto-Rhino-Laryngologie, gross, dass sie zu spät erkannt werden. Eine einfache Ultraschalluntersuchung mit Feinnadelpunktion bringt in den meisten Fällen Klarheit.
Was kann man selbst tun?
Auch wenn sich Tumoren kaum vorbeugen lassen, kann man einiges für gesunde Speicheldrüsen tun: Mehr dazu erfahren Sie im Podcast. So viel sei verraten: Nichtraucher sind im Vorteil.
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