
Bei Mundsoor handelt es sich um einen Zungenpilz. Er betrifft häufig ältere pflegebedürftige Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Der Pilz bildet sich auf der Mund- und Rachenschleimhaut und vermehrt sich. Der Mundsoor bleibt, zumindest bei ansonsten gesunden Personen mit einem stabilen Immunsystem, allerdings meist in diesem Bereich und breitet sich nicht weiter auf den Rest des Körpers aus.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Pilzinfektion harmlos wäre. Eine Infektion dieser Art kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität deutlich einschränken. Umso wichtiger ist es, den Mundsoor, der durch Candida albicans oder andere Candida-Arten hervorgerufen wird, möglichst schnell zu behandeln.
Bei Candida albicans handelt es sich um eine Sprosspilz-Gattung. In vielen Fällen ist dieser Sprosspilz gerade bei älteren Menschen vorhanden, ruft jedoch keine Infektion hervor. Ist allerdings die natürliche Schutzbarriere der Haut nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr intakt, kann es sein, dass Mundsoor entsteht. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann dafür sorgen, dass das Risiko, Mundsoor zu entwickeln, steigt.
Eine Pilzinfektion im Mund und Rachenraum fällt nicht zwangsläufig direkt auf. Wenn der Pilz in der Mundhöhle keine Schmerzen oder andere Beschwerden hervorruft, kann es sein, dass die Betroffenen über einen langen Zeitraum hinweg mit einer Pilzinfektion im Mund leben, ohne es zu wissen. Breitet sich der Mundsoor allerdings weiter aus, können das Schlucken und das Sprechen beeinträchtigt werden.
Ob und wie intensiv Mundsoor Schmerzen beim Essen verursacht, ist zu einem grossen Teil von der Art der betreffenden Speisen abhängig. Vor allem das Essen von sauren Lebensmitteln oder von Speisen, die etwas länger gekaut werden müssen, wird von den Patienten und Patientinnen oft als unangenehm empfunden. Das kann zu Appetitlosigkeit und einem ungewollten Gewichtsverlust führen. Breitet sich der Mundsoor weiter aus, können die Betroffenen häufig nicht mehr richtig sprechen.
Die oben genannten Beschwerden können, müssen aber nicht bedeuten, dass die betreffende Person unter Mundsoor leidet. Die Diagnose stellt immer der behandelnde Arzt. Wichtig ist es, diesen im Idealfall früh zu kontaktieren, um der Infektion schnell entgegenwirken zu können. Mit den passenden Medikamenten lässt sich der Leidensdruck oft mindern.
Oft fallen bei der Mundpflege kleinere weisse Punkte in der Mundhöhle auf. Diese können sowohl auf der Zunge als auch am Zahnfleisch oder in anderen Bereichen im Mund auftreten. Wer jetzt nicht gegensteuert, riskiert, dass sich der Mundpilz immer weiter ausbreitet. Mundsoor entsteht nicht von Heute auf Morgen, sondern entwickelt sich in der Regel über einen gewissen Zeitraum.
Im schlimmsten Fall können sich die Erreger auch auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten und zum Beispiel die Lungenfunktion beeinträchtigen. Allerdings ist dies in der Regel nur dann der Fall, wenn das Immunsystem der betroffenen Personen geschwächt ist. Gelangen die Candida albicans Erreger ins Blut, können sie hier eine Sepsis hervorrufen.
Daher ist es wichtig, sich selbst und deinen Angehörigen gegenüber aufmerksam zu sein, um eine orale Candidose zeitnah behandeln zu können.
Candida albicans ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Infektionen sind möglich, wenn die Haut bzw. die Schleimhäute verletzt sind bzw. wenn das Immunsystem geschwächt ist. Genau genommen handelt es sich hierbei dann jedoch nicht um ein klassisches Anstecken, sondern vielmehr um eine Vermehrung der Erreger.
Denn: Diese sind auch bei gesunden Menschen oft nachweisbar. Bildet das Immunsystem keine Schranke mehr, können sich die Candida albicans Erreger vermehren und (ab einer bestimmten Menge) die entsprechenden Symptome hervorrufen.
Mundsoor betrifft häufig Pflegebedürftige mit einem schwachen Immunsystem. Jeder kann einen Pilz in der Mundhöhle entwickeln. Vor allem dann jedoch, wenn ältere Menschen nicht mehr dazu in der Lage sind, sich entsprechend mitzuteilen, ist es jedoch wichtig, im Rahmen der täglichen Pflege auf entsprechende Anzeichen, wie zum Beispiel Mundgeruch, zu achten, um den Leidensdruck zu reduzieren.
Gleichzeitig gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung bzw. Entwicklung einer solchen Pilzinfektion begünstigen können. Hierzu gehören:
Mundsoor bzw. Candida albicans vermehrt sich unter dem Kunststoff, der für Zahnprothesen verwendet wird, meist besonders gut. Hier ist es wichtig, mit den passenden Pflegemassnahmen vorzubeugen und den Zahnersatz jeden Tag gründlich zu reinigen.
Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es einige Anzeichen, wie zum Beispiel ein pelziges Gefühl im Mund, die auf Mundsoor hindeuten können. Wer eines dieser Anzeichen bei sich entdeckt, sollte schnell einen Arzt aufsuchen.
Der Hausarzt oder der HNO sind hier die richtigen Ansprechpartner. Sie nehmen einen Abstrich aus der Mundhöhle und können die Bakterien abschliessend genau bestimmen, nachdem die Probe im Labor untersucht wurde.
Die gute Nachricht ist, dass die Behandlung von Mundsoor meist sehr effektiv ist... vor allem, wenn der Pilz im Mund und im Rachenraum frühzeitig entdeckt wurde und die Medikamente gut anschlagen. In der Regel kommt ein Antipilzmittel zum Einsatz. Dieses ist dazu in der Lage, die Erreger, die sich in der Mundhöhle ausgebreitet haben, abzutöten.
Die meisten Mittel dieser Art werden flüssig verabreicht und den Pflegebedürftigen auf die Zunge bzw. auf den entsprechenden Bereich getropft. Somit ist das Risiko von Schluckbeschwerden und ähnlichem vergleichsweise gering, aber nicht komplett ausgeschlossen.
In der Regel muss der charakteristische, weisse Belag vor der eigentlichen Behandlung von Mundsoor entfernt werden (bitte vorsichtig!).
Die eigentliche Therapie gestaltet sich in den meisten Fällen vollkommen unkompliziert. Wer dazu in der Lage ist, kann das Mittel dementsprechend auch selbst auftragen. In allen anderen Fällen helfen am besten die Angehörigen oder der Pflegedienst.
Wie bei allen anderen Medikamenten ist es auch bei einem Mittel gegen Mundsoor wichtig, dieses genau nach Packungsbeilage zu nutzen.
Eine orale Candidose wird nicht von selbst weggehen! Daher ist es wichtig, auf eine entsprechende Behandlung zu setzen und keine Experimente auszuprobieren. Ein regelmässiges Entfernen des weissen Belags hilft nicht, wenn die Ursache nicht bekämpft wird.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass die Betroffenen auf ihren Körper hören. Bei Schmerzen und Schluckbeschwerden ist höchste Vorsicht geboten.
Allerdings gibt es auch einige Tipps, die dabei helfen können, die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Hierzu gehört:
Um sicherzustellen, dass Pilzinfektionen möglichst schnell behandelt werden und gleichzeitig eine verlässliche Mundhygiene gewährleistet wird, ist es wichtig, einige Details zu beachten. Die folgenden Tipps sind sowohl für Betroffene als auch für Angehörige, die sich um die Pflege kümmern, interessant:
Manche Menschen reagieren mit Abwehr auf eine Behandlung gegen Mundsoor. Die Sicherheitsvorkehrungen durch das Desinfizieren und das Auftragen des Mittels in der Mundhöhle verunsichern sie. Hier ist es wichtig, geduldig zu sein und Verständnis zu zeigen. Oft hilft es, den betroffenen Personen genau zu erklären, welcher Behandlungsschritt nun ansteht. Genau das kann die Behandlung von Mundpilz mitunter deutlich erleichtern... für alle Beteiligten.
Wie lange eine Pilzinfektion der Mundhöhle orale Medikamente erfordert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein typisches Beispiel: Ist das Immunsystem geschwächt, gelten meist andere Voraussetzungen als bei einem Menschen, der ansonsten gesund ist. Umso wichtiger ist es, sich an die Vorgaben des Arztes zu halten und seine Vorgaben zur Behandlung zu berücksichtigen.
In den meisten Fällen reicht es jedoch aus, die Mundschleimhaut bzw. den Bereich im Mund und den Rachenraum, der betroffen ist, über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen zu behandeln.
Wichtig ist es zudem, die Behandlung nicht zu früh zu beenden. Viele Betroffene begehen den Fehler, dass sie aufhören, die Lösung aufzutragen, wenn kein Pilz mehr auf den Schleimhäuten zu sehen ist. Aber: Dass der weisse Belag weg ist, bedeutet nicht, dass auch alle Erreger abgetötet wären. Daher empfehlen viele Ärzte, das Mittel auch nachdem die Symptome abgeklungen sind, noch ein paar Tage länger zu nutzen.
Die Tatsache, dass ein Mensch einmal unter Mundsoor gelitten hat, bedeutet nicht, dass sich danach nicht erneut Pilzinfektionen bilden könnten. Hier gibt es keine Immunität oder Ähnliches. Und jede Infektion muss behandelt werden.
Ein Detail, das in Bezug auf die Vorbeugung von Mundsoor eine besonders wichtige Rolle spielt, ist die Mundhygiene. Regelmässiges Zähneputzen bzw. eine regelmässige Pflege der Prothesen schafft eine verlässliche Basis.
Beides sollte durch eine ausgewogene Ernährung und eine allgemein gesunde Lebensweise ergänzt werden. Und wer dann dennoch auf die ersten Anzeichen achtet und bei einem Verdacht auf Mundsoor zeitnah seinen Arzt konsultiert, profitiert von einem verlässlichen Schutz und einem vergleichsweise geringen Risiko, eine Pilzinfektion zu entwickeln. Fest steht: Mundsoor vorzubeugen ist angenehmer, als ihn irgendwann bekämpfen zu müssen.
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