Meine Mutter ist Jahrganz 1928 und hat schon vieles in ihrem langen Leben erlebt. Die Kriegswirren, eine sehr schwere Geburt von mir, den Tod ihrer Eltern und den ihrer zwei geliebten Ehemännern. All das überstand sie tapfer und würdevoll. Auch die moderne, hektische Welt hat sie bis heute gut gemeistert. Denn sie ist ein gläubiger, äusserst genügsamer und sehr herzlicher Mensch.
Meine Mutter hat Demenz (2)Wir hatten unsere Ferien in den zurückliegenden sechs Jahren gemeinsam in Ägypten verbracht, insgesamt 21 Mal. Aufgrund der Terroranschläge entschieden wir uns im September 2013 diesmal für Teneriffa.
Es begann so friedlich und idyllisch. Aber meine Mutter schien irgendwie anders und geistig abwesend zu sein, obwohl wir ein wunderbares Luxushotel direkt am Fusse des berühmten Teide gebucht hatten – inmitten einer phantastischen Palmenoase mit atemberaubendem Meerblick.
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Zu unseren AngebotenDie ersten Anzeichen
Ferien sind ein wertvolles Zeitfenster, um vom Alltagsstress abzuschalten, das Leben zu geniessen und zu entspannen. Ich hatte jetzt auch Zeit, meine Mutter bewusster wahrzunehmen. Durch die ständige Nähe zu ihr merkte ich, dass sich ihr Gedächtnis deutlich verschlechtert hatte. Diese Erkenntnis dauerte seine Zeit, denn als beschäftigter, ständig im Berufsleben stehender Mensch, waren mir die verschiedenen, ersten Anzeichen bei meiner Mutter nicht richtig aufgefallen.
Meine Mutter hat Demenz (3)Diese traten für mich jetzt in den gemeinsamen Ferien in vielen kleinen Schritten hervor: Die Wahl der vielen Speisen am üppigen Buffet schien ihr Mühe zu machen oder unseren Tisch wieder zu finden. Auch die Live-Musik im Hintergrund wurde als störend und laut empfunden, oder dass wir überhaupt in Teneriffa statt in Ägypten seien.
Zum Autor
Markus Frutig (Jg. 67) ist im Hauptberuf Kommunikationsexperte, Fachjournalist und Chefredaktor. Dazu berät er seine Kunden seit über 21 Jahren u.a. als ausgebildeter und zertifizierter Ernährungs- und Energiemedizinberater. Klicken Sie auf den Button, um seine weiteren Artikel zu lesen.
Weitere FolgenPlötzlich traute sie sich nicht mehr ins Meer
Auch die vielen Zimmertüren und Flure verwirrten und sie fand nicht mehr auf Anhieb den richtigen Weg vom Hotelzimmer zum Lift. Ich fragte sie zur Übung täglich nach unserer Zimmernummer, aber sie sagte mir immer eine andere Nummer, zum Beispiel ihre alte Haus- oder Wohnungsnummer aus ihrem Alltag zuhause.
Meine Mutter hat Demenz (4)Dazu kam, dass sie sich nunmehr nur mit auffälliger Angst nur kurz ins Meer traute, um zu schwimmen. Eigentlich war meine Mutter eine Wasserratte und bezwang nicht nur die Elbe, den Zürisee oder das rote Meer. Das beunruhigte mich. Was nun? War es eine vorübergehende Gedächtnisstörung oder begann eine konkrete Veränderung im Gehirn? Wie sollte es weitergehen? Diese und viele schmerzhafte Fragen schossen mir durch den Kopf.
Jetzt kostenlos anmeldenWie konnte ich meiner Mutter helfen?
Ein Standpunkt verfestigte sich rasch in mir: Gab es medizinische Ursachen oder einen Mangel, der zum Gedächtnisverlust geführt hatte, dann gab es bestimmt auch eine Therapie. Dazu waren sicher Studien verfügbar, dachte ich mir. Gesagt, getan. Ich schaute mich auf verschiedenen offiziellen Onlineportalen im deutschsprachigen Raum zu Demenz und Alzheimer um. Dort erfuhr ich jedoch, dass es ganz unterschiedliche Formen gibt und es grundsätzlich eine nicht umkehrbare, krankhafte Entwicklung der Nervenzellen bzw. des Gehirns sei.
Meine Mutter hat Demenz (5)Daher wurde mir klar, dass diese Situation zuallererst einmal fachärztlich abgeklärt werden musste. Ich wollte keinesfalls auf eigene Faust irgendeinen falschen Weg für meine Mutter einschlagen. Vielleicht wurde es nicht mehr, wie es bisher gewesen war? Dieser Gedanke schmerzte mich sehr.
Meine Mutter hat Demenz (6)Wie es weiterging, erfahren Sie im Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9 und Teil 10.