Helvetic Care
    Helvetic Care versteht sich als Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

    Helvetic Care hat den Anspruch, den Menschen in ihrem Alltag - in der gesamten Themenbreite - Unterstützung zu ermöglichen. Sie will Menschen vernetzen, informieren, ihnen konkrete Angebote und professionelle Beratung vermitteln.

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    Die Schweiz ist in der Pflegefalle: So kommen wir raus

    Was hilft gegen explodierende Pflegekosten? Man schaut, dass ältere Menschen erst gar nicht pflegebedürftig werden. Dafür muss der Staat Anreize schaffen, damit diese gesünder leben, findet unsere Autorin. Ihre Empfehlung: ein Gesundheitspass für Seniorinnen und Senioren.

    Die Schweiz ist in der Pflegefalle: So kommen wir raus
    Barbara Fisa Barbara Fisa 10.11.2021

    Pflege ist ein Riesenthema. Die Pflegekosten explodieren, Pflegekräfte sind rar, unterbezahlt, unzureichend ausgebildet. Dazu verschiebt sich die Bevölkerungspyramide – der Anteil der über 60-Jährigen nimmt kontinuierlich zu. Eigentlich ist das grossartig und die Schweiz ist hier mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 84 Jahren unter den Spitzenreitern in Europa. Aber wer soll das alles zahlen, wer genügend Pflegekräfte ausbilden, wer sich um die vielen alten, teils gebrechlichen Mitmenschen kümmern?

    All das sind die falschen Fragen. Es ist als würden wir in einem Boot mit einem Leck sitzen und jeder ruft nach mehr Ruderern, grösseren Schöpfkellen, um das Wasser aus dem Boot zu schaufeln.

    Vorsorgen statt viel Geld ausgeben

    Die richtigen Fragen müssen lauten: Wie können wir rechtzeitig vorsorgen, was müssen wir unternehmen, damit es erst gar nicht zu diesem Leck kommt? Wie können wir schon vor dem Pensionsalter das Richtige tun, um danach das Leben ohne Einschränkungen zu geniessen?

    Es geht darum, die pflegebedürftigen Personen erst gar nicht pflegebedürftig werden zu lassen, es geht um Gesundheitsförderung, um Prävention. Und genau diese Verantwortung liegt teils im Bereich des Staates, teils im persönlichen.

    Über Barbara Fisa

    Mag. Barbara Fisa, MPH, studierte erst Handelswissenschaften bevor sie ihre Leidenschaft für Sport, gesunde Ernährung und Entspannung zu Public Health brachte. Sie versteht sich als Vermittlerin von Wissenschaft, ist Beraterin, Keynote-Speakerin und Autorin. Ihr Buch «Raus aus der Pflegefalle» gemeinsam mit Prof. Dr. Bachl und Dr. Biach ist soeben im Springer Verlag erschienen. Sie arbeitet an System zur Bewegungsförderung für Menschen nach der Pensionierung, dem «Best-Agers-Bonuspass» und berät die Stiftung Motion4Kids. 

    Infos zum Buch

    Wir bestimmen unseren Lebensstil selbst

    Sieht man sich die Gesundheitsdeterminanten näher an, sieht man, dass zehn Prozent unserer Gesundheit durch medizinische Versorgung, zehn Prozent durch die Umweltbedingungen, 20 Prozent durch die sozioökonomischen Bedingungen und 20 Prozent durch die Gene bestimmt werden.

    Und was ist mit den restlichen 40 Prozent werden Sie sich fragen?

    Die restlichen 40 Prozent bestimmen wir selbst durch unseren Lebensstil. Dadurch, ob und wie oft wir uns bewegen, was wir essen, ob wir rauchen, wie viel wir trinken, ob wir uns geistig fit halten und ob wir Gesellschaft suchen. Das ist die gute und zugleich auch die schlechte Nachricht, denn bei diesen 40 Prozent können wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen.

    Mehr zum Thema Fit im Alter

    Die Schweiz zahlt viel zu viel für die Pflege

    Kurz ein paar Zahlen und Fakten: Die Schweiz liegt mit einem Pflegeanteil der über 65-Jährigen bei acht Prozent, was an sich sehr sehr gut ist. Allerdings sieht das nicht mehr ganz so gut aus, nimmt man die Gesundheitsausgaben pro Kopf mit in die Rechnung. Die Schweiz zahlt 7.300 US-Dollar, also rund 6.710 Schweizer Franken, pro pflegebedürftige Person, wohingegen Dänemark und Schweden, die vergleichbare Pflegeanteile haben, nur rund 5.200 USD, 4.780 Schweizer Franken, pro Kopf hinblättern.

    Eine weitere Kennzahl in diesem Zusammenhang sind die «gesunden Lebensjahre», also die Jahre unserer Lebensspanne, die wir ohne Beeinträchtigung in guter Gesundheit verbringen. Und hier wird der Handlungsbedarf auch auf individueller Ebene sichtbar: Nur knappe 58 Jahre verbringen die Frauen und nur 61 Jahre die Männer in der Schweiz ohne gesundheitliche Probleme, während es in Schweden durchschnittlich 73 Jahre sind.

    Viele Menschen wissen zu wenig über ihre Gesundheit

    Nun könnte ich Ihnen einen Vortrag über die oben angeführten Lebensstilfaktoren halten, aber Sie, die Sie diese Kolumne lesen und sich für das Thema interessieren, kennen diese sowieso längst. Sie beschäftigen sich mit Ihrer Gesundheit, Sie wissen, wo Sie Informationen über die einzelnen Themen bekommen, an welche Stellen Sie sich für Unterstützung wenden können.

    Genau hier liegt das Problem begraben: Viele Leute wissen das nicht! Ihnen fehlt das Geld, die Bildung, die Zeit und die soziale Einbindung, um diese Themen wahrzunehmen, sich damit auseinander zu setzen, zu evaluieren und dementsprechend zu handeln.

    Der Staat muss Anreize schaffen, an denen keiner vorbeikommt

    Und genau hier beginnt – bei aller persönlichen Eigenverantwortung – die Verantwortung des Staates. Der Staat muss hier geeignete Massnahmen ergreifen und Instrumente schaffen, um diesem Teil der Bevölkerung zu helfen, das Richtige zu tun. Er muss niederschwellige Angebote schaffen, an denen keiner vorbeikann. Er muss Anreize schaffen, damit diese Angebote auch oder gerade für sozial schlechter gestellte Mitbürger interessant werden.

    In Österreich gibt es seit 1974 den «Mutter-Kind-Pass», ein Instrument, das wesentlich dazu beiträgt, die Jahre zwischen der Geburt und dem Schuleintritt gesundheitlich zu betreuen und sicherzustellen, dass hier die richtigen Weichen gestellt und keine Risiken übersehen werden. Der «Mutter-Kind-Pass» hat seit seiner Einführung Erfolgsgeschichte geschrieben: In den ersten 40 Jahren ist beispielsweise die Säuglingssterblichkeit von 23,5 Promille auf 3,2 Promille gesenkt worden. Genau das – ein effektives Vorsorgeinstrument - wäre auch für die Zeit zwischen der Pensionierung und dem Eintritt der Pflegebedürftigkeit nötig.

    Ein Gesundheitspass für Senioren

    Im Buch «Raus aus der Pflegefalle» präsentieren wir so einen Pass für Senioren: Den «Best Agers Bonuspass.» Er soll die wissenschaftlichen und organisatorischen Grundlagen schaffen, um jeden Einzelnen dabei zu unterstützen, durch Anpassung seines Lebensstils den Eintritt in die Pflegebedürftigkeit zu verzögern und so ein selbstbestimmtes Leben ohne Beeinträchtigungen zu führen.

    Infos zum Buch: Raus aus der Pflegefalle

    Das Buch «Raus aus der Pflegefalle» wurde von diesen drei Autoren geschrieben:

      • Mag. Barbara Fisa, MPH, Public Health Consultant, Wien
      • Univ. Prof. Dr. med. Norbert Bachl, FA für medizinische Leistungsphysiologie, Institut für Sportwissenschaften, Universität Wien
      • Dr. Alexander Biach, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Wien, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger

    Obwohl die Autoren aus Österreich stammen, lassen sich die Erkenntnisse gut auf die Schweiz übertragen. Mehr Informationen zum Buch und wo Sie es bestellen können, erfahren Sie, wenn Sie auf den Button klicken.

    Raus aus der Pflegefalle

    Darf ich Ihnen dazu ein Beispiel geben? Nehmen wir den Sport, die Bewegung. Prinzipiell bewegen wir uns alle zu wenig. Erwiesenermassen kommt es nach dem Pensionseintritt zu einer weiteren Verschlechterung. In Österreich erfüllen dann beispielsweise nur noch knappe 25 Prozent die Bewegungsempfehlungen für Ausdauer und Kraft.

    Attraktive Sportangebote für Bewegungsmuffel

    Inwiefern ist das relevant? Sport ist wie ein magisches Allheilmittel. Besser noch als jedes vom Arzt verschriebene Medikament, denn im Gegensatz zu Medikamenten ist er auch noch völlig ohne Nebenwirkungen. Sport hilft gegen Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes, Osteoporose, Schlaganfall, neurologische Erkrankungen und Sturzneigung. Und dennoch machen wir viel zu wenig Bewegung. Zusätzlich ist Sport auch volkswirtschaftlich von Interesse.

    Würde man beispielsweise in Österreich, auch nur 30 Prozent der Inaktiven dazu bringen, sich empfehlungsgemäss zu bewegen, würde das (Kosten durch Sportverletzungen bereits einkalkuliert) zu einer jährlichen Ersparnis von mehr als 100 Millionen Euro führen. Ähnliche Kalkulationen lassen sich übrigens auch für die Schweiz anstellen.

    Eine Win-Win-Situation also, für den Einzelnen und die Allgemeinheit. Um die 25 Prozent, die sich eh schon bewegen, brauchen wir uns nicht mehr kümmern. Relevant sind die restlichen 75 Prozent. Und die brauchen – und nicht nur was die Bewegung, sondern was alle Lebensstilfaktoren anbelangt - ein motivierendes, niederschwelliges und nachhaltiges Angebot. Ein Angebot, das sie nicht ablehnen können.

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