Krieg, Krankenkasse und Day Rave: ein persönlicher Jahresrückblick der Redaktion

2022! Nicht nur für die Redaktion von Helvetic Care ein aufregendes Jahr, sondern für die ganze Welt. Viele der gesellschaftlichen Themen beschäftigen auch uns, doch das ist bei weitem nicht alles. Denn 2022 schrieb auch so viele schöne Geschichten.

Krieg, Krankenkasse und Day Rave: ein persönlicher Jahresrückblick der Redaktion
Maja Sommerhalder

Wir sind aufgewacht und es war Krieg - so erging es uns am 24. Februar 2022. Das Jahr war noch jung und der Schock für uns alle gross.

Als Redaktionsleiterin von helveticcare.ch suchte ich zu diesem Zeitpunkt Themen, die ältere Menschen besonders interessieren. Gerade waren die Corona-Massnahmen aufgehoben worden und viele freuten sich auf die Basler Fasnacht.

Und dann dieser Krieg.

Was bedeutet das für die älteren Menschen in der Ukraine? Wie können wir ihnen helfen, fragten wir uns im Team von Helvetic Care. Wir riefen in einem Artikel und in den sozialen Medien dazu auf, Spenden für das Rote Kreuz zu sammeln, bald darauf flüchteten hunderttausende von Ukrainerinnen und Ukrainern aus ihrer Heimat.

Viele davon strandeten am Hauptbahnhof Berlin, von dem ich nicht weit weg wohne. Ich fuhr hin und war überwältigt von diesem Gewusel, diesen Menschenmassen und den vielen erschöpften Flüchtlingen.

Einer von ihnen war Jewgeni (71), der mir wenige Tage später von seiner abenteuerlichen Flucht nach Deutschland erzählte und trotz allem ganz optimistisch war.

Weniger optimistisch ist hingegen der ehemalige Schweizer Botschafter Tim Guldiman, der mit dem Artikel «Wir Rentner sind die Betrüger-Generation» für eine hitzige Diskussion unter unseren Leserinnen und Lesern sorgte.

Über die Autorin

Maja Sommerhalder ist als Redaktionsleiterin von helveticcare.ch dafür verantwortlich, dass spannende Inhalte auf die Plattform für ein selbstbestimmtes Leben im Alter kommen. Sie hat jahrelang als Reporterin und Journalistin für grosse Schweizer Zeitungen und Onlineportale gearbeitet – unter anderem bei 20 Minuten und der Aargauer Zeitung. Feedbacks und Themeninputs nimmt sie gerne unter [email protected] entgegen. 

Ostern kam, ich war wieder mal auf der Suche nach passenden Themen.

So stiess ich auf den Schokoladen-Sommelier Daniel Rechsteiner (62), der aus der Schoggi alle möglichen Aromen herausschmeckt.

Solche Menschen beeindrucken mich sehr, die sich mit viel Herzblut und Enthusiasmus ihrem Hobby oder ihrem Beruf widmen. Ist das Alter für sie ein Hindernis? Im Gegenteil. Ich glaube, viele werden mit den Jahren noch aktiver und ideenreicher.

Der Ukraine-Krieg prägte 2022. So flüchtete Yaroslava (73) nach Berlin.

Doch das Jahr schrieb auch viele schöne Geschichten. Endlich konnte wieder Basler Fasnacht gefeiert werden.

Auch viele ältere Menschen trugen zum Erfolg unserer Plattform bei. Etwa das Model und die Schauspielerin Vreni Brun (Bild: Christine Strub).

Auch die Musiker Pepe Lienhard (Geri Born)...

...Peter Reber...

...oder Toni Vescoli leben im Alter selbstbestimmt.

Ebenfalls kamen viele Menschen bei uns zu Wort, die mit Freude ihrem Beruf oder Hobby nachgehen. Daniel Rechsteiner...

zaubert Kunstwerke aus Schokolade.

Max Sieber ist der kreative Kopf hinter dem Musical «Heiweh-Fernweh».

Der Schönheitschirurg Professor Hermann F. Sailer steht mit 78 Jahren noch 10 Stunden am Stück am OP-Tisch.

Für eine hitzige Diskussion unter unserer Leserschaft sorgte der Ex-Botschafter Tim Guldimann.

Auch das Interview mit dem Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt bewegte oder...(arbeitgeber.ch)

...unsere Themenserie zu den Spitalzusatzversicherungen.

Ebenfalls durften wir im Dezember Albert Rösti gratulieren, der uns im Frühsommer für ein Interview zur Verfügung stand.

Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Partner und an die Autoren, die für uns regelmässig Beiträge verfassen. Etwa Markus Frutig, der über das Leben mit seiner dementen Mutter berichtet (Alexander Hofmann).

Nehmen wir etwa den ehemaligen Weltklasseläufer Markus Ryffel, der mit 67 Jahren immer noch leidenschaftlich gerne Sport treibt und sein Unternehmen führt. Auch der Schönheitschirurg Professor Hermann F. Sailer steht mit 78 Jahren noch 10 Stunden am Stück am OP-Tisch und Manuela Stier (60) setzt sich seit ihrem 50. Geburtstag für Kinder mit seltenen Krankheiten ein.

Weitere Beispiele:

Sie alle gehen einer Arbeit nach und stehen mitten im Leben. Es stellt sich also die Frage, ob wir das Rentenalter von 65 Jahren nicht flexibler gestalten sollten, wie das der Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt in einem Interview mit uns fordert. Natürlich gilt dies nicht für alle. Denn leider hat nicht jede und jeder das Glück, gesund zu sein.

Viel positive Energie strahlt mein Kollege Martin Kiefer aus, der nach seiner Pensionierung einen neuen Job bei Helvetic Care annahm. Ein Glücksfall für uns alle. Nicht nur er freut sich über die neue Herausforderung, auch wir können von seinen Erfahrungen profitieren. Denn in unserem kleinen Team von Helvetic Care können wir jede helfende Hand gebrauchen.

Vor allem der Sommer hatte es in sich.

Während viele Ferien machten, beschäftigten wir uns mit den Spitalzusatzversicherungen Halbprivat und Privat.

Wir wiesen unsere Leserschaft auf die teilweise massiv steigenden Prämien der privaten Spitalzusatzversicherungen im Alter hin - insgesamt 15 Artikel publizierten wir zu dieser Thematik. Wir haben damit offensichtlich eine Sorge unserer Leserinnen und Leser getroffen. 1500 User machten von unseren Mailvorlagen Gebrauch und fragten bei ihrer Krankenkasse die Entwicklung der Prämien nach.

Wir deckten aber in diesem Bereich nicht nur Missstände auf, sondern konnten den älteren Menschen auch Empfehlungen geben und Alternativen aufzeigen.

Doch in diesem Sommer wurde auch gefeiert.

Zum Beispiel ein Day Rave in der Casa Solaris in Gossau SG. Von dieser Technoparty erfuhr ich zufällig, als ich das Alterszentrum für eine Reportage besuchte. Ich schrieb im Vorfeld über das ungewöhnliche Event unseres Partnerunternehmens, daraufhin wurde die Leitung der Casa Solaris von Medienanfragen aus dem In- und Ausland überrannt.

Ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit, über die ich mich auch bei unseren anderen Partnern immer wieder freue. Ich danke der Groupe Mutuel, der Swisscom, Limmex, der Baloise, HotelCard, INTLAB, audibene, ASN, Zur Rose, Genki Vital und Spitex24 herzlich für die tollen Beiträge. Ebenfalls habe ich gerne die Texte unserer freien Autoren publiziert. Darunter sind:

So neigte sich dieses Jahr schnell seinem Ende entgegen.

Im Herbst wurden unglaublich viele Pilze gesammelt, die Schweizerinnen und Schweizer ärgerten sich über die stark steigenden Prämien der Grundversicherungen und Albert Rösti, der uns im Frühsommer für ein Interview zur Verfügung stand, wurde im Dezember neuer Bundesrat.

Was bleibt?

Eine hoffentlich fröhliche Weihnachtszeit und ein guter Rutsch - insbesondere für die Menschen, die gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Ich freue mich darauf, für Helvetic Care weiterhin über inspirierende Persönlichkeiten zu berichten. Ebenfalls möchte die Redaktion Ihnen nächstes Jahr vermehrt Innovationen und Dienstleistungen näherbringen, die das Leben und den Alltag von älteren Menschen erleichtern und schöner machen.

Natürlich würde ich auch nur zu gerne schreiben, dass der Krieg beendet ist, wir unsere Energiekrise in den Griff kriegen, es Lösungen für unsere Umweltprobleme oder noch mehr Therapien für Krankheiten gibt.

Denn was wäre ein Jahreswechsel ohne gute Wünsche und Hoffnung?

Möge also 2023 für uns alle grossartig werden.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse an uns - Sie sind unser Lebensnerv!