Rente mal anders: Diese zehn Senioren gehen nach ihrer Pensionierung ungewöhnliche Wege

Vreni Brun: Model und Schauspielerin

Mit Mitte 80 schlüpft Vreni Brun noch immer gerne in andere Rollen. (Bild: Christine Strub) 

Vreni Brun spielte schon während ihres Berufslebens gerne Theater; ihre Karriere beim Film startete sie aber erst nach ihrer Pensionierung. 2001 spielte sie ihre erste Statistenrolle beim Tatort. Seither hat sie in über 300 Produktionen mitgewirkt und macht auch als Model auf Werbeplakaten oder Werbespots eine gute Figur. Mit Mitte Achtzig liebt es noch immer in andere Rollen zu schlüpfen, wie sie in einem Interview auf helveticcare.ch sagte: «Vor der Kamera werde ich zu einer kleinen Rampensau. Privat bin ich ganz anders, zurückhaltend, und stehe eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt.» 

Gerne vor der Kamera steht auch Jim Sullivan (87) aus der Region Zürich. Der gebürtige Londoner baute sich nach seiner Pensionierung eine erfolgreiche Karriere als Model im In- und Ausland auf. In den sozialen Medien ist er zudem als Influencer aktiv. 

Heinz Locher: Start-up-Gründer und Revolutionär

Heinz Locher gründete mit Claudine Ciquet das Start-up «Care at Home». (Bild:zvg). 

Immer mehr ältere Menschen möchten zu Hause statt im Altersheim betreut werden. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor häufig prekär. Gesundheitsökonom Heinz Locher will dies ändern. Deshalb hat er mit fast 80 Jahren gemeinsam mit seiner Partnerin Claudine Chiquet das Start-up «Care at Home» gegründet, das die Betreuung von Senioren revolutionieren soll. «Ich arbeite mit Freude rund 60 Stunden pro Woche – das gibt mir Energie und hält mich jung», sagte er uns in einem Interview. Und es sei für einen guten Zweck. Mehr über das Konzept von Care at Home erfahren Sie unter diesem Link.

Markus Frank: erfolgreicher Golfer

Markus Frank investiert auch nach seiner Pensionierung viel Zeit in den Golfsport. (Bilder: zvg) 

Es gibt kaum Schweizer, die beim Golfen so viele Titel holten wie Markus Frank. Dreimal wurde er u. a. Europameister – zuletzt vor sieben Jahren in der Kategorie 50+. Trotzdem entschied er sich als junger Mann gegen den Profisport und studierte Volkswirtschaft an der Universität St. Gallen HSG. Das Golfen blieb für ihn aber stets die wichtigste Nebensache. Auch nach seiner Pensionierung investiert er einen grossen Teil seiner Zeit in diesen Sport und ist Captain der Senioren-Nationalmannschaft. «Gemeinsam an Wettkämpfe zu gehen, ist ein grossartiges Erlebnis», sagte er zu helveticcare.ch. 

Werner Frei: Velofahrer und Projekt-Erfüller

Werner Frei (l) liebt lange Velotouren. So radelte er nach seiner Pensionierung quer durch die USA. (Bild: zvg)

Sportlich aktiv ist auch Werner Frei (75). Immer wieder ist er wochenlang mit seinem Velo unterwegs. So radelte er etwa 1000 Kilometer entlang der Elbe oder 6000 Kilometer durch die USA – und das mit zwei künstlichen Hüftgelenken. Daneben betreibt er die Internetplattform silberprojekt.ch, auf dem unternehmungslustige Rentnerinnen und Rentner ihre Projekte vorstellen.

Tonia Sommerhalder: Weltenbummlerin und Gärtnerin

Tonia Sommerhalder und ihr Mann Ruedi erkundigen mit dem Womo Europa (Bild: zvg). 

Ruhestand ist für die Aargauerin Tonia Sommerhalder (78) ein Fremdwort. Mit ihrem Mann Ruedi (77) kümmert sich die ehemalige Lehrerin um ihr grosses Haus, ihren Garten und ihre Schafe. Oft ist das Ehepaar auch unterwegs und reist mit dem Wohnmobil quer durch Europa – für sie bedeutet das Freiheit pur. Ihre Womo-Tipps haben sie hier zusammengetragen.

Beatrice Tschanz: umtriebige Verwaltungsrätin

Beatrice Tschanz setzt sich als Verwaltungsrätin für altersgerechte Wohnformen ein. (Bild: zvg)

Die ehemalige Swissair-Sprecherin Beatrice Tschanz wird bald 80 und ist auch im Ruhestand sehr aktiv. Unter anderem engagiert sie sich als Verwaltungsratspräsidentin der Oase Holding für altersgerechte Wohnformen. Damit ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Wie sie sich selbst fit hält und das Leben mit Augenmass geniesst, lesen Sie in einem Interview aus unserem Archiv.

Hans Peter Brugger: Littering-Bekämpfer 

Hans Peter Brugger verteilt an die Passanten diese Tragetaschen, mit der Aufforderung ihren Müll mitzunehmen. (Bild: Eliano Davide)

Hans Peter Brugger hat das Pensionsalter längst erreicht, doch noch immer ist er als selbstständiger Werber aktiv. Vor einigen Jahren wollte er ausserdem nicht mehr dabei zusehen, wie die Basler Rheinpromenade zugemüllt wird. Deshalb begann er 2021, an die Passanten Tragetaschen zu verteilen, mit der Aufforderung, ihren Abfall mitzunehmen. Mittlerweile sind die Aktion-Pinguin-Säckli aus dem Basler Stadtbild nicht mehr wegzudenken und Sponsoren sowie Freiwillige unterstützen das sympathische Projekt.

Pepe Lienhard: Entertainer aus Leidenschaft

Pepe Lienhard ist in seine Frau Christine verliebter denn je. (Bild: Olivia Pulver)

Er hat eine beeindruckende Karriere hinter sich und stand mit Stars wie Frank Sinatra oder Udo Jürgens auf der Bühne: der bekannte Saxofonist und Bandleader Pepe Lienhard. Auch mit 78 Jahren tritt er noch regelmässig auf, wie er auf seiner Website bekannt gibt. Wie er sich für seine Auftritte fit hält und warum er in seine Frau Christine verliebter denn je ist, erfahren Sie in diesem Interview aus unserem Archiv. 

Roger Albert: Thailand-Auswanderer

Roger Albert geniesst das Leben in Thailand in vollen Zügen. (Bild: zvg) 

Viele träumen davon, den Ruhestand in einem warmen Land zu verbringen. Roger Albert liess es nicht dabei bleiben und wanderte 2016 mit nur einem Koffer und seinem Laptop nach Thailand aus. Nun geniesst er jeden Tag die Sonne und die gute Laune der Einheimischen, wie er uns in einem Interview sagte. Auch der Zürcher Pfarrer Rolf-Joachim Erler wanderte nach seiner Pensionierung nach Berlin aus und wurde dort zum informellen Stadtführer für Schweizer. «In Berlin fühle ich mich ganz neu gebraucht», sagt er in einem älteren Interview.

Zita Küng: Feministin

Für Zita Küng hört die Geschlechterdiskriminierung im Alter nicht auf. (Bild: U.Graber) 

Die Zürcherin Zita Küng (70) gehört zu den bekanntesten Feministinnen der Schweiz. Auch im Pensionsalter setzt sie sich für Frauenanliegen ein: «Die Geschlechterdiskriminierung hört im Alter nicht auf», sagt sie. Mit ihrer Firma EQuality berät sie Unternehmen mit Fokus auf Geschlechterfragen. Zudem coacht sie Frauen, teilt sie Wissen an Vorträgen und Seminaren und nimmt an Diskussionsrunden teil. Trotz ihres beruflichen Engagements konnte sie keine solide Altersvorsorge aufbauen: «Sollte ich einmal nicht mehr arbeiten können, droht mir, dass ich Ergänzungsleistungen beziehen muss.»