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    Instagram-Star Gerold Brenner: «Mein Rock ist eine Provokation»

    Früher verdiente Gerold Brenner als Chefdesigner viel Geld. Heute lebt er bescheiden, trägt gern Röcke und möchte die Welt verändern. In den sozialen Medien folgen ihm Zehntausende von Menschen. Die Geschichte eines älteren Influencers, der keiner sein will.

    Instagram-Star Gerold Brenner: «Mein Rock ist eine Provokation»
    Maja SommerhalderMaja Sommerhalder 25.03.2022

    «Ich hasse das Wort Influencer», sagt Gerold Brenner und nimmt einen Schluck von seinem Cappuccino. Diese Aussage überrascht, denn der 59-Jährige hat auf der sozialen Plattform Instagram über 16’000 Abonnenten. Eine Fangemeinschaft, von der viele in der Schweiz nur träumen. Zumal sich auf Instagram vor allem junge Modeltypen mit bearbeiteten Bildern präsentieren, die als Influencer das grosse Geld verdienen möchten.

    «Influencer lassen sich als Werbeikone missbrauchen. Das lehne ich aber in den meisten Fällen ab. Vielmehr nutze ich die sozialen Medien, um meine Ideen und Gedanken zu verbreiten», sagt er und wischt sich den Milchschaum aus dem langen grauen Bart. An diesem warmen Sommermorgen sitzt er im Café Auer & Co. im Zürcher Kreis 5. Mit seinem altrosa Kimono und dem bunten Männerrock fällt er zwischen all den jungen hippen Leuten auf – gerne lässt er sich auch mit seinen speziellen Kleidern fotografieren und teilt die Bilder in den sozialen Medien.

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    «Endlich kann ich so sein, wie ich bin»

    «Ich habe schon als Kind nicht verstanden, warum Jungs keine Röcke tragen dürfen. Nun im Alter nehme ich mir diese Freiheit. Endlich kann ich so sein, wie ich bin.» Doch der Rock sei auch eine Provokation: «Ich möchte Menschen darauf aufmerksam machen, dass man auch anders leben kann.»

    Gerold Brenner ist ein sanfter und freundlicher Mensch. Er hat eine ruhige, angenehme Stimme, man hört ihm gerne zu. Aufgewachsen ist er in Lindau am Bodensee; nach einer Schneiderlehre studierte er Modedesign. In der Modebranche machte er Karriere. Jahrelang arbeitete er für grosse Marken, zuletzt als Chefdesigner bei einem Schweizer Warenhaus.

    «16-Stunden-Tage waren für mich normal»

    «Ganz wohl habe ich mich in dieser Welt nie gefühlt, doch ich habe mich ihr angepasst.» Brenner arbeitete fast pausenlos, 16-Stunden-Tage waren für ihn normal. Bis er irgendwann feststellte, dass er seine Kreativität in seinem Beruf gar nicht ausleben konnte. 

    «Man konnte nichts Neues ausprobieren. Es ging nur darum, die Kollektion der letzten Saison wieder aufzubereiten.» Hauptsache die Ware verkaufe sich gut, sei die Devise gewesen: «Unter welchen Bedingungen die Kleider herstellt wurden, war der Konzernleitung egal.»

    «Viel Geld habe ich nicht zur Verfügung»

    Vor neun Jahren hatte er genug und machte sich selbstständig. Er fing an, seine eigene Kollektion zu verkaufen. Nachhaltigkeit sei dabei sein Motto gewesen: «Mir ist wichtig, woher die Stoffe kommen. Die Kleidung nähte ich selbst, oft aus Upcycling-Materialien.» Allerdings haben die Einzelstücke ihren Preis: «Es war schwierig, Käufer dafür zu finden.» Deshalb schneidert er heute nur noch auf Auftrag. 

    Daneben hält er Vorträge, hilft als Coach anderen Menschen ihren eigenen Weg zu finden und jobbt als Verkäufer in einem Laden für nachhaltige Produkte: Viel Geld verdient er dabei nicht: «Ich komme mehr schlecht als recht über die Runden. Am Monatsende ist Schmalhans angesagt.»

    «Man sollte nach der Pensionierung weiterarbeiten»

    Doch die finanziellen Einbussen nehme er für die gewonnenen Freiheiten gerne in Kauf. Er reduziert seine Kosten so gut es geht; seit einiger Zeit wohnt er in Zürich einer 2er-WG: In einer Gemeinschaft zu leben, gefällt ihm: «Ich könnte mir gut vorstellen, eine Kommune auf dem Land zu gründen, in der man sich gegenseitig unterstützt (z.B. Mehrgenerationenhaus), aber sich auch genügend Freiraum lässt.» Gerne würde er sich noch mehr von seinem Besitz trennen. «Noch hänge ich aber zu sehr an meinem irdischen Kram», sagt er und lächelt.

    Doch er entwickle sich ständig weiter und lerne jeden Tag etwas Neues: «Sonst ist das Leben für mich nicht mehr lebenswert.» Dies bedeute auch, weiterhin produktiv zu bleiben. Von einem klassischen Rentnerdasein halte er nicht viel: «Dann ist man doch nicht mehr ein richtiger Teil der Gesellschaft, wenn man nichts mehr tut.» Sofern es die körperliche und geistige Verfassung zulässt, sollte man auch nach der Pensionierung weiterarbeiten und nicht dem Sozialsystem auf der Tasche liegen, findet Brenner: «Natürlich kann man das im reduzierten Umfang tun oder etwas anderes machen als im Berufsleben.» Aber es gebe so viele sinnvolle Tätigkeiten – insbesondere im sozialen Bereich.

    «Ich möchte meine Offenheit behalten»

    Dass er bald selbst das Pensionsalter erreicht, kann er kaum glauben: «Ich fühle mich nicht wie 60. Doch wenn ich mich auf Fotos oder im Spiegel genauer betrachte, steht da ein älterer Mann.» Er habe ein paar Wehwehchen, ein paar Kilos zu viel und die Haut sei schlaffer geworden: «Das Altwerden kann man nicht beschönigen – es bedeutet Zerfall.» 

    Gegen diesen kämpfe er an, indem er sich bewege und sich einigermassen gesund ernähre: «Und vor allem möchte ich meine Offenheit behalten und nicht in einer bestimmten Gedankenwelt verharren.»

    «Es ist Zeit für einen radikalen Wandel»

    Genau diese Offenheit wünscht er sich auch von der Gesellschaft: «Leider stelle ich fest, dass Hass und Diskriminierung in den letzten Jahren zugenommen haben.» Es sei Zeit für einen radikalen Wandel: «Ich dachte, durch Corona werden die Leute ruhiger, doch das Gegenteil ist der Fall. Der Mensch ist nicht mit sich im Einklang.» Brenner rührt mit dem Löffel in seinem Cappuccino, nach über einer Stunde Interview ist die Tasse noch immer halb voll.

    Eine Patentlösung für eine perfekte Welt habe er nicht: «Viel wäre schon getan, wenn man die Viertageswoche einführen würde.» Die restliche Zeit könnten die Leute sich um andere Menschen oder spirituelle Dinge kümmern. «Spiritualität wird leider oft als Spinnerei abgetan. Dabei ist sie etwas ganz Natürliches.» 

    Erst vor einem halben Jahr hat er diese erlebt, als er seinen 96-jährigen Vater in den Tod begleitete: «Es war eine schöne und tiefgreifende Erfahrung. Wir waren uns unheimlich nah.» Vielleicht biete er bald eine professionelle Sterbebegleitung an, sagt er: «Der Tod sollte nicht tabuisiert werden. Niemand sollte allein sterben müssen.»

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