Helvetic Care
    Helvetic Care versteht sich als Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

    Helvetic Care hat den Anspruch, den Menschen in ihrem Alltag - in der gesamten Themenbreite - Unterstützung zu ermöglichen. Sie will Menschen vernetzen, informieren, ihnen konkrete Angebote und professionelle Beratung vermitteln.

    Infos über selbstbestimmtes Leben im Alter?
    HelveticCare

    Adresse

    • Helvetic Care AG
    • c/o blueAUDIT GmbH

    • Schindellegistrasse 73

    • 8808 Pfäffikon SZ

    • info@helveticcare.ch

    Ratgeber

    • Drehschwindel
    • Hämorrhoiden
    • Lagerungsschwindel
    • Seniorenhandy
    • Seniorenresidenz
    • Sturz
    • Verschwommen sehen

    Altersheime

    • Altersheime in Basel
    • Altersheime in Bern
    • Altersheime in Genf
    • Altersheime in Lausanne
    • Altersheime in Luzern
    • Altersheime in St. Gallen
    • Altersheime in Zürich

    Über Uns

    • Medien
    • Impressum
    • Datenschutz
    Helvetic Care
    • Krankenkasse
    • Gesundheit
      Fit im AlterDemenzErnährung im Alter
    • Wohnen im Alter
      HypothekBetreutes Wohnen
    • Digitalisierung
    • Mehr
      LifestylePensionierungFlusskreuzfahrtHilfsmittelBestattung
    AngeboteJetzt folgen

    Jobwelt: Tagebuchschreiben ist nicht nur etwas für Teenager

    Haben Sie als Teenie Ihren Liebeskummer Ihrem Tagebuch anvertraut? Auch wenn Sie nun ein paar Jahre älter sind und nicht mehr unter Herzschmerz leiden, lohnt sich das Tagebuchschreiben dennoch. Denn das Schreiben schärft die Wahrnehmung und wir erfahren, wer wir sind.

    Jobwelt: Tagebuchschreiben ist nicht nur etwas für Teenager
    Rolf MurbachRolf Murbach 27.07.2021

    Das Schönste am Schreiben ist die Konzentration. Wenn ich schreibe, bin ich fokussiert, konzentriert auf ein Thema und ein Handwerk. Ich schreibe, also bin ich. So kommt es mir vor. Wir hören viel über die schwindende Aufmerksamkeitsspanne. Von wenigen Minuten ist die Rede, bis die meisten ihr Smartphone konsultieren, um ja nichts zu verpassen, um mit der äusseren Welt in Verbindung zu sein. Sie tun das wider besseres Wissen, denn es hat sich längst herumgesprochen, dass wir mit der damit einhergehenden Unzufriedenheit einen hohen Preis bezahlen. Dieses Bewusstsein hilft offenbar wenig, die Apps mit ihren Texten, Bildern, Videos sind stärker und ziehen uns in ihren Bann.

    Ich muss mein Smartphone nicht beiseitelegen, die digitalen Verlockungen können mir, wenn ich schreibe, nichts anhaben. Sie interessieren mich nicht. Seit Jahren schreibe ich Tagebuch, und ich mache dabei immer die gleiche Erfahrung: Schreiben schärft die Wahrnehmung und bereichert das Leben. Wenn ich schreibe, bin ich in Verbindung mit mir. Meine Gedanken diktieren den Text, das Schreiben verselbständigt sich, und es stellt sich Flow ein. Zudem erfahre ich durch das Formulieren, was ich denke, wie ich die Welt sehe. Das ist beglückend und oft überraschend.

    Jetzt kostenlos anmelden

    Es spielt keine Rolle, wie ich den Text beginne

    Wie kommt das? Es hat mit Loslassen zu tun. Ich beginne mit irgendeinem Satz, und schon bin ich im Text. Wohin das Schreiben mich führt, ist ungewiss. Darin liegt ein Zauber. Ich erschaffe eine Welt, bringe das Leben zur Sprache und erlebe Selbstbestimmung. Ich gewinne Klarheit, Beobachtungen, Verstrickungen und Zweifel finden Ausdruck. Manchmal nehme ich mir ein bestimmtes Thema vor, hangle mich von Gedanken zu Gedanken, bis ich verstehe. Das Schöne am Schreiben ist: Es gibt keine Regeln. Man muss es einfach tun. Was aber nicht immer einfach ist, sich hinsetzen und beginnen.

    Neben meiner journalistischen Arbeit führe ich Schreibseminare durch. Meine Hauptaufgabe, so kommt es mir vor, besteht vor allem darin: Die Menschen zum Schreiben zu motivieren. Schreibt einfach! Lasst das Blatt oder den Bildschirm nicht leer. Ja, es braucht einen Anfang, und der ist bekanntlich (oder vermeintlich) schwierig. Dabei spielt es keine Rolle, wie ich einen Text beginne. Jeder Anfang führt zu «meinem» Thema.

    Weitere Jobwelt-Kolumnen

    Die therapeutische Funktion des Schreibens

    Tagebuchschreiben hat auch eine therapeutische Funktion. Und ist, sofern ich es spielerisch anpacke, lustvoll. Mein Schreiben hat sich über die Jahre verändert, ist freier geworden. Gedanken, Beobachtungen, Reflexionen, Szenen vermischen sich in meinen Texten. Nicht nur ich, wer immer das ist, komme zu Wort, sondern in meinen Texten tauchen Figuren auf. Das klassische Tagebuch wird zur Erzählung, zur Fiktion. Ich bin viele. Der Schriftsteller Max Frisch hat einmal gesagt: Ich probiere Sätze an wie Kleider.

    Schreiben ist wie ein schönes Gespräch, und das fühlt sich gut an. Das Gegenüber bin ich oder ein imaginierter Leser. Nochmals: Ich bin mit mir in Kontakt. Das ist in einer Zeit, in der wir nur noch surfen, Oberflächen absolvieren, alles aufs Mal wollen und uns bis zur Unerträglichkeit verzetteln, nicht zu unterschätzen.

    Zum Autor

    Rolf Murbach ist Redaktor, Dozent und Schreibcoach. Als Journalist beschäftigt er sich mit Arbeitswelt und Bildung. Lesen Sie auch seine Jobwelt-Kolumne: Warum ich im Zug besser arbeite als im Grossraumbüro.

    Begleitet mich Tarzan oder Big Brother beim Schreiben?

    Bleibt das Erinnern. Wir blicken zurück und ziehen Bilanz (auch wenn wir noch ganz viele Pläne haben). Auch da ist Tagebuchschreiben hilfreich. Ich erzähle mein Leben, ich erinnere mich an Begegnungen, an schöne und traurige Zeiten, an Leere und Reichtum. Dabei werde ich gewahr, dass ich gelebtes Leben beim Schreiben rekonstruiere, erfinde, erzähle. Das darf sein und geht naturgemäss nicht anders. Erinnern ist immer auch erfinden. Aber das muss uns nicht beunruhigen. Im Gegenteil, denn im Erzählen liegt Freiheit. Was gibt es Schöneres!

    Tagebuchschreiben kennt keine Regeln. Alles ist möglich, man muss es einfach tun. Wie beginnen? Eine Sprachwissenschaftlerin unterscheidet zwischen zwei Grundhaltungen beim Schreiben: Tarzan und Big Brother. Im Tarzan-Modus lasse ich mich durch den Text treiben. Drauflosschreiben. Nicht denken. Nicht zurückblicken. Sich dem Text anvertrauen. Bestimmt ist da ein wenig Chaos, aber vor allem viel Kreativität. Big Brother wiederum blickt mir vom ersten Satz an mürrisch über die Schultern und sagt: kein guter Text, unschöne Sätze, mangelnder Stil, wenig Substanz. Es ist offensichtlich, dass, hat ein solcher Zensor Oberhand, mein Text misslingt. Das heisst: Wir sollten Tarzan eine Chance geben!

    Jetzt kostenlos anmelden

    Einige Tipps zum Tagebuchschreiben

      • Schreiben Sie regelmässig, zum Beispiel jeden Tag 20 Minuten. Rituale sind wichtig, weil sich dadurch Routine einstellt. Zudem fällt einem das Verfassen von Texten mit der Zeit leichter. Schreiben ist ein Handwerk. Man sollte es pflegen.
      • Worüber schreiben? Legen Sie einfach los, denken Sie nicht lange nach, sondern halten Sie fest, was Ihnen durch den Kopf geht. Egal, was es ist.
      • Bewerten Sie Ihre Texte während des Schreibens nicht. Es gibt keine banalen Texte. Selbstkritik führt zu Blockaden. Ihre Texte müssen keine Meisterstücke sein.
      • Üben Sie sich in der Technik des Freewriting. Schreiben Sie während 15 Minuten einfach drauflos. Schreiben Sie relativ zügig, aber nicht gehetzt. Und blicken Sie nicht zurück. Vertrauen Sie sich Ihren Einfällen an und zögern Sie nie. Der erste Gedanke ist der richtige. Wichtig: Formales wie Grammatik, Syntax oder Orthografie spielen keine Rolle. Beim Freewriting können Sie sich ein Thema vornehmen oder einfach einen beliebigen ersten Satz formulieren und dann den Text schreiben.
      • Bedenken Sie: Das Tagebuch ist nur für Sie. Sie sollten sicher sein, dass niemand es liest. Nur so sind Sie frei im Schreiben. Am besten haben Sie Vertrauen, dass andere es nicht lesen.
      • Schreiben Sie von Hand (mit Füllfeder in ein schönes Buch) oder mit dem PC. Handgeschriebene Texte fühlen sich sinnlich an, mit dem PC sind Sie schneller.

    Weitere Jobwelt-Kolumnen

    • Lifestyle im Alter

    Tags

    Arbeitswelt

    Community

    Weiterbildungen

    Für dich empfohlen
    • Maja Sommerhalder

      Brustkrebs bei Männern: «Ich hatte grosses Glück»

      Martin Kiefer (65) hatte zweimal Krebs – zuerst traf es die Prostata und dann die Brust. Doch dank regelmässiger Vorsorgeuntersuchungen wurde die Krankheit frühzeitig entdeckt. Heute fühlt er sich topfit und geniesst jeden Tag.

    • Markus Frutig

      Meine Mutter hat Demenz (9): Diese Hilfsmittel erleichtern den Alltag

      Markus Frutig betreut seit vielen Jahren seine demente Mutter – eine Aufgabe, die ihn sehr fordert. Deshalb ist er froh, dass es Hilfsmittel gibt, die den Alltag erleichtern. Seine Tipps sind nicht nur für Demenzbetroffene Gold wert.

    • Maja Sommerhalder

      Schenken: Darum sind Frauen häufiger grosszügiger

      Schenken macht glücklicher, als beschenkt zu werden, weiss der Glücksforscher Philippe Tobler. Ist das der Grund, warum Frauen in der Regel spendabler sind? Antworten gibt es im Interview.

    • Maja Sommerhalder

      «Bei vielen Arbeitsstellen kann ein reifes Alter ein Vorteil sein»

      Weniger agil und nicht mehr so entwicklungsfähig: Dieses Bild herrscht in der Arbeitswelt von älteren Mitarbeitenden vor. «Das Schlimme ist, dass diese selbst daran glauben», sagt Unternehmensberaterin Elisabeth Michel-Alder. Deshalb ihre Vorschläge: Weg mit den Jahrgangsangaben und mehr Aktivismus gegen Altersdiskriminierung. Doch wie?

    • Maja Sommerhalder

      «Viele Firmen sind auf ältere Mitarbeitende und Pensionierte angewiesen»

      Das Potenzial der älteren Fachkräfte wird zu wenig genutzt, stellte Alexis Weil nach der Pensionierung seines Vaters fest. Deshalb gründete er seniors@work mit dem Ziel, Arbeitnehmende ab 50 und Unternehmen zusammenzubringen.

    • Otto Bitterli Helvetic Care

      Spitalzusatzversicherung: ein finanzieller Albtraum im Alter?

      Haben Sie eine Spitalzusatzversicherung Halbprivat oder Privat? Dann können die Prämien im Alter stark ansteigen. Dies kann zu einer Belastung von über 1000 Franken pro Monat führen. Es lohnt sich, sich in jungen Jahren bereits damit zu beschäftigen.

    • Robert Peterhans

      Diese Ferientipps schonen das Portemonnaie

      Ferien müssen nicht immer teuer sein. Es gibt Möglichkeiten, um quasi kostenlos zu verreisen. Auch zu Hause kann man im Sommer viel erleben – einige Ideen.