Sie hat die Community von Helvetic Care bewegt: Die Geschichte von einer Grossmutter, die mit 90 Jahren aus dem Pflegeheim auszog. Über 160 Kommentare gingen auf unserer Facebookseite zu diesem Artikel ein. Viele Leserinnen und Leser berichteten Ähnliches, andere hatten aber auch positive Erfahrungen mit Pflegeheimen gemacht. Einige Reaktionen zusammengefasst:
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Betreuungsperson findenOffenbar kommt es gar nicht so selten vor, dass alte Menschen aus dem Pflegeheim ausziehen. Die Grossmama einer Leserin hat es sogar heimlich gemacht. Obwohl sie im Rollstuhl sass, floh sie mit einer rüstigen Freundin in ihr Ferienhäuschen in ihrer alten Heimat Polen. Dort lebte sie noch vier Jahre und wurde von Pflegefrauen betreut.
Ein anderes Community-Mitglied hat ihre damals 88-jährige Mutter aus dem Pflegeheim geholt. «Sie haben ihr das Handy weggenommen, damit sie keinen direkten Kontakt zu uns Kindern haben konnte. Sie hatte nichts zu tun und wurde allein gelassen - wie die andern Bewohnerinnen auch. Man traute ihr nichts zu», schreibt sie. Nun lebe ihre Mutter trotz Demenz seit zwei Jahren mit sich abwechselnden Betreuerinnen glücklich daheim.
Eine Leserin zog mit ihrem Mann in ein Pflegeheim. Fünf Monate nach seinem Tod verliess sie es: «Kann mir nicht mehr vorstellen, je wieder in ein Altersheim zu gehen. Habe zu viel gesehen und erlebt.» Sicher seien nicht alle Heime gleich: «Trotzdem bin ich froh, selbständig entscheiden zu können.» Pflege brauche sie nicht: «Ich bin gesund.»
Tatsächlich haben viele aus unserer Community auch positive Erfahrungen mit Pflegeheimen gemacht. Sie berichteten in den Kommentaren, wie sie oder ihre Angehörigen liebevoll umsorgt werden und von vielseitigen Aktivitäten profitieren.
Die demente Mutter von einem Community-Mitglied etwa lebt seit kurzem im Pflegeheim und fühlt sich dort sehr wohl. Wunderschöne Lage, gutes Essen, ein schönes Einzelzimmer und sie wird bedient wie im Hotel. «Ich bin froh für meine Mam, dass sie nun nicht mehr so viel allein ist. Vor allem in der Nacht, kann sie läuten, wenn was wäre.»
Auch der Mann von einer Leserin ist schon seit sieben Jahren in einem Alterszentrum. Da sei es von A bis Z gut. Nun sei sie auch dort: «Wir fühlen uns zu Hause. Danke dem ganzen Team.» Positive Erfahrungen machte auch die Mutter einer Leserin: «Nach einem sehr arbeitsreichen Leben war sie wirklich dankbar für die Entlastung. Sie blühte teilweise richtig auf.»
Unmündig und verwaltet: So fühlte sich die Mutter (94) einer Userin hingegen im Pflegeheim: «Drei Monate lang hat sie sich gelangweilt.» Eine andere Frau kritisiert vor allem die mangelnde Transparenz im Heim ihrer Tante: «Ich bin unglücklich und weiss, dass ich nie im Heim meiner Tante landen möchte, weil nichts offen und einsichtig ist.»
Auch andere Mitglieder aus unserer Community hoffen, dass sie niemals in das Pflegeheim müssen. Eine Leserin, die selbst einmal im Pflegeheim gearbeitet hat und nun mit Multiple Sklerose im Rollstuhl sitzt, fürchtet sich davor: «Die IV versucht mich schon seit mehr als 13 Jahren ins Heim zu stecken! Die Vorstellung dorthin zu müssen, löst bei mir Angst und Horror aus», schreibt sie.
Ähnlich sieht das ein anderer User: «Als Paraplegiker im Alter ins Pflegeheim, NEIN. Nicht mehr ‹aufstehen›, wann man möchte; nicht mehr ‹selbstständig› auf die Toilette, sondern ‹ausgeräumt› werden, tagtäglich auf Hilfe und abhängig von Drittpersonen zu sein. Ein gesteuertes ‹Leben› ohne Selbstbestimmung...»
Ein Mitglied sieht das grosse Problem im «kranken Gesundheitssystem.» «Die Pfleger/innen sind unterbezahlt, Personalreduktion, also Personalmangel überall, da bleibt an den meisten Orten keine Zeit für die seelische Betreuung.» Sie hofft, dass sie nie in ein Pflegeheim muss: «Das beziehe ich nicht aufs Pflegepersonal, denn die tun ihr bestes, da bin ich mir sicher.»
Ein Leser ist ebenfalls der Meinung, dass nicht die Pflegekräfte selbst das Problem sind, sondern der Personalschlüssel und die «Pflicht zur Gewinnmaximierung und/oder der Druck der Kostenträger.»
Doch es gibt auch viele Angehörige, die hohe Erwartungen und Ansprüche haben, findet eine Frau, die in einem Pflegeheim arbeitet: «Kommen zu Besuch, sehen nur ein Zeitfenster und suchen nur das Negative.» Natürlich könne man nicht alle Wünsche erfüllen: «Doch wir versuchen allen irgendwie gerecht zu werden. Die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen ändern sich und viele Angehörige können nicht akzeptieren, dass Mama und Papa auch älter werden.» Auch dieser Prozess des Loslassens sei zu lernen und zu akzeptieren. «Glücksmomente schenken und gemeinsam geniessen, ist die Devise.»
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