Im Rahmen der Palliativpflege werden Menschen betreut, die unter einer unheilbaren Krankheit leiden. Charakteristisch ist, dass es hier nicht darum geht, besagte Krankheit zu heilen, sondern vielmehr die Schmerzen, die mit ihr einhergehen, zu lindern. Belastende Symptome sollen so gut es geht, behandelt werden.
Das übergeordnete Ziel ist es, die Lebensqualität der betroffenen Personen bestmöglich zu erhalten. Hierbei kommen nicht nur rein medizinische Massnahmen zum Einsatz. Bei der Palliativpflege geht es unter anderem auch darum, seelische und soziale Bedürfnisse zu befriedigen.
In der Regel kommt diese Art der Pflege zum Einsatz, wenn die letzte Lebensphase angebrochen ist. Ob die nötige Palliativmedizin dann im Pflegeheim, zu Hause oder im Hospiz umgesetzt wird, ist von vielen Faktoren abhängig. Fest steht, dass die Möglichkeiten rund um diesen wichtigen Bereich im Laufe der Zeit immer umfassender geworden sind. Hiervon können nicht nur Menschen, die vielleicht gerade im Sterben liegen, sondern auch deren Angehörige profitieren.
Im Alltag werden die beiden Begriffe Palliativpflege und Palliativmedizin oft als Synonyme verwendet. Aber: Es gibt einige charakteristische Unterschiede. Beide Bereiche arbeiten oft zusammen und sorgen so dafür, dass Menschen, die unter einer schweren Erkrankung leiden, optimal versorgt werden können.
Dennoch deckt die Palliativmedizin, wie die Bezeichnung schon sagt, hauptsächlich den medizinischen Bereich ab. Bei der Palliativpflege geht es darum, die pflegerischen Bedürfnisse einer Person zu erfüllen. Dabei kommen unter anderem auch psychologische Aspekte zum Tragen, wenn es darum geht, die Lebensqualität zu bewahren.
Welche Aufgaben Palliativ-Teams genau übernehmen, ist von vielen Faktoren – unter anderem natürlich auch vom Willen und dem Zustand des Patienten – abhängig. Die folgende Auflistung liefert einen Überblick darüber, was grundsätzlich möglich ist.
Wer Palliativpflege in Anspruch nimmt, weiss, dass es hier nicht um Heilung, sondern um Linderung von Schmerzen und einen Erhalt der Lebensqualität geht. Die entsprechenden Behandlungen können unter anderem auch psychosozialer und spiritueller Art sein und zeichnen sich durch einen vollumfänglichen Ansatz aus. Es geht per Definition nicht darum, die Lebenserwartung zu erhöhen, sondern vielmehr die Zeit, die noch bleibt, so schön wie möglich zu gestalten.
Menschen, die sich für eine Betreuung durch Palliativpflegepersonal entscheiden, leiden oft früher oder später unter Schmerzen. Es obliegt den Palliativmedizinern, Schmerzmittel optimal einzustellen, um die Basis für einen möglichst niedrigen Leidensdruck zu legen. Aufgrund der Tatsache, dass sich Symptome und Beschwerden verändern können, ist es wichtig, das jeweilige Versorgungskonzept bei Bedarf immer wieder neu anzupassen. Regelmässige Kontrollen helfen dabei, die Behandlung von Schmerzen sowie anderen Beschwerden bestmöglich zu optimieren.
Wer an Palliativpflege denkt, denkt oft an Schmerzlinderung. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine der Haupttätigkeiten der Pfleger und Mediziner. Aber: Mithilfe der entsprechenden Behandlung sollen auch weitere Symptome wie Übelkeit, Atemnot und mehr gelindert werden. Welche Massnahmen dabei genau aktuell werden, ist natürlich von der zugrundeliegenden Krankheit beziehungsweise auch von dem Krankheitsstadium abhängig.
Eine umfängliche Palliativpflege setzt sich aus körperlicher, psychosozialer und spiritueller Betreuung zusammen. Menschen, die bemerken, dass sich ihr Leben dem Ende neigt, sind mitunter hohen Belastungen ausgesetzt. Zum Beispiel, wenn sie ein bestimmtes Ziel, das sie sich gesetzt haben, noch nicht erreichen konnten und/ oder sie der Gedanke, loslassen zu müssen, stark belastet. Zur Palliativpflege gehört es daher auch, Seelsorge zu leisten und die Betroffenen auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Die Entscheidung, sich nicht auf die Heilung einer Krankheit zu fokussieren, sondern stattdessen «nur» Palliativversorgung in Anspruch zu nehmen, kann auch für die Angehörigen des Patienten zu einer enormen Belastung werden. Zu den Aufgaben der Palliativ Care gehört es daher auch, Familie und Freunde in dieser Situation aufzufangen und Unterstützung anzubieten. Bezugspersonen, die auf diese Weise Unterstützung erfahren, können somit auch oft besser für ihre Lieben da sein – sowohl bei der Palliativpflege im Pflegeheim als auch bei der Pflege zu Hause.
Personen, die die Unterstützung von Pflegenden zur Verbesserung der Lebensqualität zum Lebensende in Anspruch nehmen möchten, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllen. Das bedeutet: Nicht jeder, der unter einer Krankheit leidet und das Ziel hat, eine möglichst hohe Lebensqualität zu geniessen, kann auch Palliativpflege in Anspruch nehmen. Die folgenden Punkte sind ausschlaggebend.
Bei Fragen zu den Themen Palliativpflege und Palliativmedizin hilft selbstverständlich auch die Krankenkasse weiter.
Für viele Menschen bedeutet Lebensqualität unter anderem, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben (Mehr dazu auf der Themenseite Wohnen im Alter). Umso schöner ist es, dass es in der Regel – sofern von gesundheitlicher Seite nichts dagegenspricht – kein Problem darstellt, sich zu Hause betreuen zu lassen. Grundsätzlich wird hierbei zwischen der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung unterschieden.
Allgemeine ambulante Palliativversorgung | Spezialisierte ambulante Palliativversorgung |
Hier gehört es zu den Aufgaben der Pflegekräfte des Pflegedienstes (Spitex), die Patienten in ihrem Haushalt zu pflegen. Eine Ausbildung zur Palliativkraft ist hier nicht nötig. | Bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung sind nur Personen tätig, die eine spezielle Ausbildung absolviert haben. So arbeiten hier unter anderem Ärzte und Pflegekräfte, aber auch Therapeuten. Diese Art der Unterstützung wird als «palliative care» bezeichnet. |
Schon gewusst? Wer die Leistungen eines Palliative Care Teams in Anspruch nehmen möchte, wendet sich im ersten Schritt an seine Krankenkasse. Wenn diese eine Genehmigung erteilt hat, können die Leistungen von Hausarzt verordnet werden.
Gegebenenfalls ist es sinnvoll, die in Anspruch genommene Palliativpflege durch die Leistungen eines ambulanten Hospizdienstes zu ergänzen. Die Mitarbeiter kümmern sich um den Bereich der psychosozialen Betreuung der Patienten. Unter anderem können gläubige Menschen hierin viel Halt finden, wenn sie gemeinsam mit den Hospizmitarbeitern beten können.
Manche Menschen sind so krank, dass nicht mehr die Möglichkeit besteht, die Palliativpflege zu Hause durchzuführen. Für kommt dann nur noch eine entsprechende Pflege im Hospiz oder im Pflegeheim in Betracht. Die jeweiligen Umgebungen unterscheiden sich teilweise deutlich voneinander. Ein «Besser» oder «Schlechter» gibt es hier nicht. Am Ende entscheiden – wie so oft – die Bedürfnisse der zu pflegenden Personen darüber, welche Option passt.
Hospize haben sich explizit auf die Pflege von Menschen fokussiert, die in ihre letzte Lebensphase eingetreten sind. Eines der übergeordneten Ziele ist es, die Lebensqualität der betroffenen Personen bestmöglich zu erhalten. Unter der Berücksichtigung verschiedener Aspekte soll so ein würdevolles Sterben ermöglicht werden.
Die Angebote, die in einem Hospiz wahrgenommen werden können, unterscheiden sich von Einrichtung zu Einrichtung. Da es hier teilweise deutliche Unterschiede gibt, ist es – sowohl für die später zu pflegenden Personen als auch für die Angehörigen – sinnvoll, frühzeitig zu vergleichen. In einem Hospiz, in dem ein tendenziell ganzheitlicher Ansatz vorherrscht, arbeiten zum Beispiel unter anderem Ärzte und Pfleger, aber auch Psychologen und Musiktherapeuten.
Auch im Zusammenhang mit der Palliativpflege im Pflegeheim gibt es deutliche Unterschiede. Unter anderem ist es zum Beispiel auch von den Weiter- und Ausbildungsangeboten für die Mitarbeiter abhängig, welche Leistungen in Anspruch genommen werden können.
Die gute Nachricht ist, dass unter anderem auch immer mehr Pflegeheime in der Schweiz erkannt haben, wie wichtig es ist, den Bereich Palliativpflege beziehungsweise Palliative Care nicht zu vernachlässigen. Wer sich heute auf der Suche nach einer umfangreichen Palliativversorgung im Pflegeheim befindet, wird dementsprechend tendenziell schneller fündig als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Und auch die Anzahl der Palliative Care Teams hat sich vergrössert.
Generell legen auch zahlreiche Pflegeheime mittlerweile mehr Wert als früher darauf, individuelle Wünsche zu berücksichtigen. Sie versuchen, eine Versorgung zu gewährleisten, die Schmerzen lindert, Lebensqualität erhält und die letztendlich auch die Angehörigen entlastet.
Auch die beiden Begriffe Palliativpflege und Hospiz werden im Alltag immer wieder als Synonyme verwendet. Doch auch hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.
Palliativpflege | Hospiz |
Aufenthalt nur circa 14 Tage | Deutlich längere Aufenthalte möglich. |
Die Patienten werden in der Regel erst dann entlassen, wenn feststeht, dass sie, zum Beispiel in einem Hospiz, weiter versorgt werden. | Je nach Hospiz schauen Ärzte seltener als im Spital vorbei, dennoch sind sie im Notfall natürlich 24 Stunden/ Tag erreichbar. |
Vor der Entlassung werden die Patienten in Bezug auf ihre Symptome optimal eingestellt. |
Sicherlich ist es unter anderem auch der grossen medialen Aufmerksamkeit in den letzten Jahren zu verdanken, dass sich immer mehr Menschen mit der Behandlung, die sie sich für ihre letzte Lebensphase wünschen, auseinandersetzen.
Zu den wichtigsten Anlaufstellen, die dabei helfen können, Informationen zu sammeln und alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, gehören unter anderem:
Fest steht: Wer sich in Bezug auf Palliativpflege beziehungsweise Palliative Care informieren möchte, muss sich unter anderem auch in der Schweiz nicht allein fühlen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach entsprechenden Angeboten ist davon auszugehen, dass sich die Situation rund um die individuelle Versorgung kranker Menschen in Zukunft noch weiter verbessern wird.
In den meisten Fällen werden die Kosten, die im Rahmen der Palliative Care anfallen, von der Krankenkasse getragen. Wichtig ist es hierbei, zu berücksichtigen, dass die Palliativpflege per Definition zeitlich begrenzt ist und mit dem vorhersehbaren Tod endet. Daher ist es umso wichtiger, im Rahmen der Antragstellung die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen.
Hierzu gehört unter anderem, dass die entsprechende Versorgung über das entsprechende Fachpersonal erfolgen muss und die Palliativpflege grundsätzlich nötig ist. Letzteres lässt sich unter anderem durch die Verschreibung des zuständigen Arztes nachweisen. Vor allem dann, wenn die Versorgung besonders individuell sein soll, kann es sein, dass Kosten anfallen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Eine fundierte Planung hilft dabei, sich auf die Massnahmen und die dazugehörigen Ausgaben vorzubereiten.
Was Palliativpflege im Allgemeinen kostet und wie hoch der Anteil ist, den Familien selbst übernehmen, ist natürlich auch vom Umfang der in Anspruch genommenen Leistungen abhängig. Daher ist es hier schlicht nicht möglich, von einem Standardpreis zu sprechen.
Auch in der Schweiz gibt es einige ehrenamtliche Angebote, die Betroffenen damit helfen können, besser mit ihrer Situation umzugehen. Wer sich auf der Suche nach Hilfe in der Umgebung befindet, wird im Internet fündig.
Die Möglichkeiten, die sich heute in Bezug auf Palliative Care Massnahmen bieten, sind vielseitiger denn je und dürften dafür gesorgt haben, dass viele Patienten, die wissen, dass ihr Leben bald enden wird, dem Thema Sterben zumindest etwas entspannter gegenüberstehen. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit seinen Angehörigen darüber zu unterhalten, welche Vorstellungen in Bezug auf das Lebensende existieren.
Wer weiss, welche Begleitung sich ein geliebter Mensch wünscht, hat oft die Chance, besser loszulassen. Zudem sorgt eine individuelle medizinische Versorgung dafür, dass sich die Patienten in den meisten Fällen keine Sorgen über Schmerzen oder einen Mangel an Lebensqualität machen müssen, wenn sie ihren letzten Weg antreten.
Die Palliativpflege umfasst zahlreiche Leistungen, die darauf abzielen, die Lebensqualität eines Menschen, der unter einer unheilbaren Krankheit leidet, zu erhalten. Besagte Leistungen setzen sich aus der körperlichen Versorgung, der psychosozialen Unterstützung und der spirituellen Begleitung zusammen.
Um den Ansprüchen der Patienten gerecht zu werden, wird die Palliativpflege individuell und ganzheitlich gestaltet. Die Grundlage für die medikamentöse Therapie stellt das WHO-Stufenschema dar. Falls möglich, wird die orale Verabreichung von Medikamenten bevorzugt. Als letzte Option kommt die palliative Sedierung infrage.
Die Art der Medikamente (und deren Dosierung) werden – je nach Schmerzintensität – angepasst. Besonders oft kommen nicht-opioide Analgetika, aber auch Opiode, wie Morphin, zum Einsatz.
Palliativ-Patienten sind Personen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden und eine begrenzte Lebenserwartung haben. Die Palliativpflege kommt immer dann zum Einsatz, wenn es nicht um Heilung, sondern um Schmerzlinderung geht. Oft entscheiden die Patienten, dass sie keine lebensverlängernden Massnahmen in Anspruch nehmen möchten.
Rechtzeitig und – selbstverständlich – im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Wer seine Wünsche in Bezug auf die Pflege früh kommuniziert, nimmt seinen Lieben schwere Entscheidungen ab und ermöglicht auch sich selbst, seine palliative Versorgung optimal zu planen.