Spitalzusatzversicherung: ein finanzieller Albtraum im Alter?

Haben Sie eine Spitalzusatzversicherung Halbprivat oder Privat? Dann können die Prämien im Alter stark ansteigen. Dies kann zu einer Belastung von über 1000 Franken pro Monat führen. Es lohnt sich, sich in jungen Jahren bereits damit zu beschäftigen.

Spitalzusatzversicherung: ein finanzieller Albtraum im Alter?
Otto Bitterli Helvetic Care

Das politische Säbelrasseln um die Krankenkassenprämien 2024 hat begonnen: Helvetic Care rechnet in der Grundversicherung mit einer durchschnittlichen Erhöhung zwischen 7 und 10 Prozent mit grossen Ausreissern. Natürlich ist dies ärgerlich und führt zu unzähligen Diskussionen und Medienberichten.

Was dabei jedoch vergessen geht, ist der Prämienanstieg der halbprivaten und privaten Spitalzusatzversicherungen mit zunehmendem Alter. Und dieser kann für ältere Personen viel stärker ins Gewicht fallen als die Anpassungen der Grundversicherung (vgl. Beispiel unten).

Lassen Sie sich beraten

Lohnt sich der finanzielle Mehraufwand?

Auch der Autor dieses Textes (60) hat festgestellt, dass er jedes Jahr gut 3000 Franken für die Grundversicherung und rund 5400 Franken für die Zusatzversicherungen bezahlt.

Er gehört zu den ca. 20 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer (1.5 Millionen Menschen), die eine private oder halbprivate Spitalzusatzversicherung abgeschlossen haben.

Bei Spitalaufenthalten profitiert man mit dieser etwa von der freien Spital- und Arztwahl, von der Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer oder einer Behandlung durch den Beleg-, Ober- oder Chefarzt.

Über den Autor

Otto Bitterli hat sich ein Berufsleben lang an der Schnittstelle zwischen Privat- und Sozialversicherung bewegt. Er kommt ursprünglich von der Privatversicherungsseite (Winterthur) und hat dann bei der Sanitas als Geschäftsleitungsmitglied, als CEO und 1 Jahr als Verwaltungsratspräsident (VRP) gearbeitet. Aktuell ist er Berater und in mehreren VR und Boards tätig, unter anderem als VRP der Helvetic Care AG.

Zudem – und das dürfte für viele «gefühlt» ein gewichtiger Grund sein – kann man mit einer derartigen Versicherung der Maschinerie des Gesundheitswesens (des Obligatoriums) entfliehen. Schon heute ist die Zweiklassenmedizin in der Schweiz wohl eine Tatsache.

Diese dürfte sich aufgrund des Fachkräftemangels und den steigenden Kosten künftig noch akzentuieren. Gerade in diesen unsicheren Zeiten ist die Investition in einen umfassenden Versicherungsschutz richtig, denn die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut.

Auch die Jungen sollten sich damit auseinandersetzen

Am besten ist es, eine private oder halbprivate Spitalzusatzversicherung in jungen Jahren abzuschliessen. Denn dann ist sie vergleichsweise günstig und man wird seltener aufgrund von Vorerkrankungen ausgeschlossen.

Allerdings sollte man dabei bedenken, dass die Prämien mit zunehmendem Alter stark ansteigen – also im Moment, wenn man die Versicherung statistisch gesehen am meisten braucht. An sich schade, wenn man die Versicherung aus finanziellen Gründen kurz vor der Pensionierung kündigen muss.

Doch schauen wir mal folgendes Zahlenbeispiel an:

Alle fünf Jahre steigt die Prämie um 100 bis 150 Franken (ohne Teuerung)

Eine Bekannte des Autors hat eine private Spitalzusatzversicherung. Sie ist gerade 60 Jahre alt geworden und musste in ihrem weltweit gültigen Privatprodukt einen sogenannten Prämiensprung von 300 auf 450 Franken pro Monat hinnehmen. Die betroffene Person hat die weitere Entwicklung der Prämie (ohne allfällige Teuerung) beim Versicherer eingefordert. Sie entwickelt sich mit dem Alter wie folgt:

Alter Monatliche Prämie 
55CHF 300.-  
60CHF 450.-
65CHF 585.-
70CHF 675.-
75CHF 810.-
80CHF 945.-
85CHF 1035.-

Danach bleibt die Prämie mehr oder weniger konstant und sinkt im Alter von 95 wieder leicht.

Der monatliche Prämienunterschied beträgt also zwischen dem 55. und 85. Geburtstag 735 Franken oder 8820 Franken pro Jahr.

Oder anders gerechnet: Erreicht die Bekannte eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84 Jahren, zahlt sie ab Mitte 50 insgesamt rund 216‘000 Franken für ihre private Spitalzusatzversicherung.

Es fehlt an Transparenz

Ist eine solch hohe Prämie gerechtfertigt und kann ich mir die zusätzliche Versicherung nach der Pensionierung überhaupt noch leisten? Schliesslich sind die Einnahmen im Alter meistens geringer. Da ist es sinnvoll, wenn man seine künftigen Ausgaben kennt. Nur so kann man vernünftige Entscheide fällen.

Doch die Informationen zu den Halbprivat- und Privatversicherungen sind leider alles andere als transparent. Möchte man die Prämienentwicklung schwarz auf weiss, muss man diese erst bei den Kassen einfordern – oft ist mehrmaliges Nachhaken nötig.

Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach

Möchten Sie wissen, wie sich die Prämie Ihrer halbprivaten und privaten Spitalzusatzversicherung entwickelt? Dann erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung. 

Eine Vorlage des Mails erhalten Sie, wenn Sie auf den jeweiligen Link Ihrer Krankenkasse klicken. Ein vorgeschriebenes Mail öffnet sich in Ihrer Mail-Applikation und Sie brauchen nur noch auf «Senden» zu klicken. 

Helvetic Care nimmt sich dem Thema an

Weil wir uns von Helvetic Care mehr Transparenz wünschen, werden wir dieses Thema in den nächsten Monaten von verschiedenen Seiten her beleuchten.

Ebenfalls möchten wir für die Versicherten mögliche Alternativen aufzeigen. So wissen unsere Leserinnen und Leser vor dem Kündigungstermin Ende September (falls keine Prämienanpassung erfolgt) oder Ende Dezember (falls die Prämien angepasst werden) hoffentlich mehr und können bewusster entscheiden. 

Lassen Sie sich beraten

Sie sind unter 55 Jahre?
Machen Sie ein kostenloses Beratungsgespräch zur Spitalzusatzversicherung im Alter. Denn mit dem richtigen Produkt können Sie langfristig viel Geld sparen. 

Sie sind über 55 Jahre?
Prüfen Sie einen Wechsel in das Produkt Hôpital Senior. Sie können in jedem Alter wechseln, sofern Sie gesund sind. Ausserdem ist die Versicherung für Seniorinnen und Senioren vergleichsweise sehr günstig.