Anna Maier (68) pflegt seit 10 Jahren ihren Mann zu Hause, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Zweimal täglich wird er von einer Spitex-Organisation gepflegt, ausser in den Ferien und an Feiertagen. Seit einem Bundesgerichtsurteil von 2021 kann sie für ihre pflegerische Arbeit einen Lohn erhalten, die sie jahrelang gratis leistete – dies passiert via Abrechnung ihrer Stunden an die Krankenkasse. Einzige Voraussetzung: Sie muss sich von einer Organisation mit einer Bewilligung anstellen lassen, die ihr ein Gehalt auszahlt.
Keine leichte Entscheidung
Unsere fiktive Anna Maier freut sich über den Entscheid, doch sie sieht auch Nachteile. Denn bei den meisten Organisationen, die nach dem Bundesgerichtsentscheid entstanden sind, erhält sie gemäss Experten das Gehalt nur, wenn sie die Pflege vollständig übernimmt. Das bedeutet: Keine Fachperson unterstützt sie täglich, wenn ihr Mann aufstehen oder ins Bett gehen möchte. Eine körperliche Herausforderung für unsere Pensionärin, die über keine pflegerische Ausbildung verfügt.
So geht es derzeit vielen pflegenden Angehörigen. Der eigentlich positive Bundesgerichtsentscheid hat noch weitere Schwachstellen, die derzeit für hitzige politische Diskussionen sorgen und viele Gemeinden verärgern: Zum einen kostet der Lohn für die Angehörigen den Gemeinden und den Krankenkassen viel Geld – Fachleute sprechen von einer Milliarde. Zum anderen wird auch kritisiert, dass er anfällig für Betrügereien ist, zu Qualitätsverlust führt und die pflegenden Angehörigen oft alleine gelassen werden.
Das kann gefährlich werden
So lassen sich etwa Personen von einer entsprechenden Organisation anstellen, die gar keine pflegerischen Arbeiten leisten, sondern die Angehörigen im Haushalt lediglich unterstützen (z.B. Kochen). Allerdings ist dies keine krankenkassenpflichtige Leistung. Dies kann leider kaum kontrolliert werden und man hört immer wieder von Gemeinden, die sich über entsprechende Rechnungen ärgern.
Weiterer Kritikpunkt: Für die Pflegebedürftigen hat es Nachteile, wenn sie nicht mehr von Profis betreut werden: Denn für die Angehörigenpflege braucht es zurzeit keine Ausbildung. Das könnte sogar gefährlich werden, wenn die Laien etwa gesundheitliche Probleme übersehen.
Spitex24: Pflege von den Angehörigen und Profis als Team
Impressionen aus dem Alltag von Spitex 24.
Bei der Spitex24 erhalten Angehörige für die Pflege einen Lohn, müssen jedoch dabei nicht auf Profis verzichten.
Doch unser Partnerunternehmen Spitex24 hat eine Lösung – eine Art Kompromiss, den es bisher kaum so gibt: «Wir bieten das Modell an, dass Pflegebedürftige gemeinsam mit den Angehörigen und unserem Personal gepflegt werden – also als Team und dabei wird niemand alleine gelassen», sagt die Spitex24.
Im Falle von Anna Maier bedeutet das: Ein Mitarbeitender von Spitex24 kommt weiterhin zweimal täglich vorbei. Doch wenn Anna Maier ihren Mann während den Ferien oder nach einem langen Weihnachtsessen selbst pflegt, erhält sie für ihre Arbeit einen Lohn.
Die Administration übernimmt dabei Spitex24. Ausserdem bekommt sie von den erfahrenen Mitarbeitenden ein Coaching, damit sie sich bei ihrer wichtigen Aufgabe sicherer fühlt und sie kann sich rund um die Uhr bei der Spitex24 bei Fragen oder Unklarheiten melden.
Modell kommt gut an
Dieses Modell kommt bei den Klienten sehr gut an, da sie für die Pflege ihrer Liebsten endlich entschädigt werden, jedoch nicht auf die gewohnte Qualität verzichten müssen, so die Spitex24: «Natürlich erhalten nur Menschen von uns einen Lohn, die ihre Angehörigen auch wirklich pflegen. Da führen wir mit unserem Personal strenge Kontrollen durch und achten dabei stets auf eine hohe Qualität in der Pflege.» In diesem Modell werde auch niemand im Stich gelassen: «Wir arbeiten als Team mit den Angehörigen und unterstützen uns gegenseitig.»
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