Beni Thurnheer: «Ich bin traurig, dass die Nati nicht weiter kam»

Sportreporter-Legende Beni Thurnheer ist begeistert von der Leistung der Schweizer Nati an der EM. Dass sie nicht weiterkam, fuchst ihn allerdings schon. Und noch etwas findet er sehr fragwürdig an der diesjährigen Europameisterschaft.

Beni Thurnheer: «Ich bin traurig, dass die Nati nicht weiter kam»
Maja Sommerhalder

Herr Thurnheer, am Sonntag haben wir EM-Finale. Sind Sie aufgeregt?
Ich kommentiere ja nicht mehr. Also kann ich völlig entspannt zuschauen.

Wer wird Ihrer Meinung nach gewinnen?
England, dank des Heimvorteiles.

Sie haben vor der EM Belgien, Kroatien oder die Schweiz als Europameister gesehen. Das hat ja nicht ganz geklappt.
Bei Belgien hat meiner Meinung nach aber wenig gefehlt.

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Viele geben vor der EM Tipps ab. Haben Sie dabei Geld verloren?
Nein, ich spiele nie um Geld.

Sind Sie traurig, dass es die Nati nicht ins Halbfinale geschafft hat?
Ja! Weil es so knapp und auch ein bisschen ungerecht war. Diese strenge rote Karte...

Hat die Schweizer Nationalmannschaft Ihrer Meinung nach trotzdem eine gute Leistung abgegeben?
Das war wirklich super, wie eigentlich noch nie zuvor.

Über Beni Thurnheer

Er gilt als Sportreporter-Legende: Vierzig Jahre lang prägte Bernard «Beni» Thurnheer (72) [*11. Juli 1949] die Sportberichterstattung des Schweizer Fernsehens wie kaum ein anderer. Er moderierte die wichtigsten Sportsendungen wie «Sportpanorama» und «Sport aktuell». Als Radio- und Fernsehkommentator nahm er an zehn Fussball-WM-Endrunden teil, um vor Ort die Spiele live zu kommentieren. Parallel zu seiner Tätigkeit als Sportreporter und Moderator verfolgte er eine Karriere als Showmaster («Tell-Star», «Benissimo»). Er ist Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschien von ihm 2019 «In 80 Stationen um die Welt. Mein ganz persönlicher Reiseführer». (tar)

Wie hat Ihnen die EM generell gefallen?
Schön war, dass die Spiele so ausgeglichen verliefen, auch bei vermeintlichen David-gegen-Goliath-Partien.

Man hat aber den Eindruck, dass unter Corona nicht wirklich Stimmung aufkam. Täuscht das?
Während der Spiele habe ich nichts davon gespürt, dazwischen aber schon immer wieder.

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Die gut besuchten Stadien erweckten auch den Eindruck als hätte es Corona nie gegeben. Was sagen Sie dazu?
Obwohl ich vom Fussball <angefressen> bin, fand ich die ganze Übungsanlage sehr fragwürdig.

Wie und wo haben Sie sich die Spiele angesehen und haben Sie Pläne für das Finale. Dieses findet ja an Ihrem Geburtstag statt.
Ich schaue die Spiele tatsächlich am liebsten alleine, absolut störungsfrei. Allerdings pflegte und pflege ich während der Partien einen regen SMS-Kontakt.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

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