
Weniger Schmerzen und mehr Mobilität: Das hoffen sich die meisten, wenn sie sich für ein künstliches Kniegelenk entscheiden. Trotzdem verläuft die Genesung nach der Operation nicht immer reibungslos. Etwa 20 bis 30 Prozent der Patientinnen und Patienten sind unzufrieden, sagt Dr. Andreas Oberholzer, Facharzt für Orthopädische Chirurgie an der Privatklinik Bethanien in Zürich, in einem Podcast.
Zum PodcastDie Gründe für anhaltende Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen nach einer Knieoperation sind laut Oberholzer vielfältig.
Ursachen können direkt im Anschluss an die Operation entstehen – etwa durch eine suboptimale Ausrichtung der Prothese oder durch unerkannte Infektionen. Es kann aber auch Jahre später zu Problemen kommen: Materialverschleiss, Unfälle oder zunehmende Osteoporose spielen eine Rolle.
«Zuhören, fragen, untersuchen – das ist zentral», betont Dr. Oberholzer. Durch gezielte Anamnese und bildgebende Verfahren lässt sich oft eingrenzen, ob beispielsweise eine Infektion vorliegt, ein Teil der Prothese locker ist oder Weichteilgewebe Probleme bereitet.
Nicht jede Beschwerde erfordert gleich einen operativen Eingriff. In vielen Fällen helfen konservative Massnahmen wie:
Wann eine Operation nötig wird und welche Verfahren infrage kommen, erfahren Sie im Podcast. Dr. Oberholzer verrät ausserdem, was Patient:innen tun können, damit die Genesung möglichst reibungslos verläuft.
Der Experte der Privatklinik Bethanien plädiert aber für realistische Erwartungen: «Ein künstliches Gelenk ersetzt nicht das Original. Aber wenn wir Ursachen sorgfältig abklären und gemeinsam mit dem Patienten die passende Therapie wählen, lassen sich viele Beschwerden deutlich verbessern.»