Künstliches Hüftgelenk: Fast Track oder konventionelle OP?

Wer ein künstliches Hüftgelenk braucht, kann zwischen einer konventionellen Operation und einem Fast-Track-Verfahren wählen. Was sind die Unterschiede und wo lässt man sich am besten operieren? Diese Fragen beschäftigen Peter Frischknecht, der dringend etwas gegen seine Arthrose tun muss.

Ein Mann mit Krücken und einem künstlichem Hüftgelenk.
Ein künstliches Hüftgelenk macht Krücken überflüssig.
Otto Bitterli Helvetic Care

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Was bisher in dieser Artikelserie geschah

So viel war klar: Der fiktive Peter Frischknecht benötigte ein künstliches Hüftgelenk. Seit Monaten plagte ihn seine Arthrose – trotz Medikamenten und Physiotherapie wurde diese immer schlimmer. Nach einem Ärztemarathon wollte ihm ein Chirurg im nahegelegenen Spital schon einen Termin für eine Operation geben, doch Frischknecht fühlte sich dort unwohl. Da half nur eine Zweitmeinung, über die wir in der letzten Folge unserer Artikelserie ausführlich berichteten. Bei diesem Gespräch erfuhr der 79-Jährige unter anderem, dass es unterschiedliche OP-Verfahren gibt: 

Mit vielen Fragen setzte sich Peter Frischknecht vor den Computer. Etwas überrascht stellte der ehemalige Sekundarlehrer bei seiner Internetrecherche fest, dass Fast-Track-Verfahren in der Schweiz nur wenig verbreitet sind. Ganz anders in Deutschland. So verwiesen die meisten seiner eingegebenen Suchbegriffe auf deutsche Artikel. Auch stiess Frischknecht auf sogenannte Ultra-Fast-Track-Verfahren. Da ist man bereits nach einem Tag wieder zu Hause. Klar, auch da braucht es dann viel Rehabilitation.

Fast Track und konventionelle OP: Was sind die Unterschiede?

Die Unterschiede zwischen einer konventionellen Hüft-OP und Fast Track könnten vom Ansatz her fundamentaler nicht sein. Bei der konventionellen Methode begibt sich der Patient am Abend vor der Operation ins Spital. Am anderen Tag wird er operiert und kann sich dann im Spital einige Tage erholen, bevor die Rehabilitation beginnt.

Eine gründlichere Vorbereitung setzt die Fast-Track-Methodik voraus. Der Patient wird darüber informiert, wie er sich vor der Operation körperlich und mental fit machen kann. Nach der OP nutzt er die kurze Zeit im Spital bereits zur Mobilisierung. Zu Hause geht dann die Rehabilitation weiter. Dadurch sollen die Operation erfolgreicher und die Genesung schneller sein.

Klingt gut, fand Peter Frischknecht. Doch war er mit 79 Jahren überhaupt dafür geeignet? Und worauf musste er achten?

Standardisierung ist für Spitäler gar nicht so leicht

Im Internet fand er Angaben, dass ein Übergang von der konventionellen hin zur Fast-Track-Methodik für ein Spital und dessen Belegschaft gar nicht so einfach ist.

Die Fast-Track-Methodik setzt offensichtlich eine konsequente Standardisierung von Vorbereitung, Operation, schnellstmöglicher Rehabilitation im Spital und danach zu Hause voraus. Das Spital muss als Team auftreten und sämtliche Handlungen aller Beteiligten sollten aufeinander abgestimmt sein. Gleichzeitig gilt es, dies zu dokumentieren.

Peter Frischknecht wurde bewusst, dass dies wohl nur in einem Spital möglich ist, das nicht permanent hundert vollkommen unterschiedliche Operationen durchführen muss. Es braucht ein spezialisiertes Spital und Team. Doch gibt es das in der Schweiz überhaupt?

Dieses Verfahren weckte sein Interesse

Nach kurzer Internetrecherche stiess er auf einige Fast-Track-Anbieter. Besonders das Konzept agile+® weckte sein Interesse, über das ihn bereits sein Arzt kurz informiert hatte. Der Vorteil: agile+® wird in einer Klinik durchgeführt, die sich auf Operationen von künstlichen Knie- und Hüftgelenken mit diesem Verfahren spezialisiert hat.

Dieser Ansatz scheint den Patientinnen und Patienten massgeblich zugutezukommen: Einerseits werden sie bereits vor dem Eingriff eingehend informiert und sowohl physisch als auch psychisch darauf vorbereitet, was Ängste reduziert und das Vertrauen in den eigenen Körper stärkt. Andererseits werden sie auch nach dem Spitalaufenthalt von Fachpersonen weiterbetreut und haben stets eine Anlaufstelle bei aufkommenden Unsicherheiten.

Das ist wichtig, denn Studien beweisen, dass gut informierte Patientinnen und Patienten weniger ängstlich sind und sich schneller erholen. Auf das Fast-Track-Verfahren angepasste Operations- und Anästhesieverfahren runden das Konzept schliesslich ab und sorgen dafür, dass man schnell wieder gehen und möglichst schmerzfrei in den Alltag zurückkehren kann.

Für Peter Frischknecht war klar: Sollte es seine Konstitution zulassen, wird er sich für eine Operation nach Fast-Track-Methodik entscheiden. Er tauchte aber weiter und immer tiefer in die Materie ein. Bisher war für ihn ein Operateur ein medizinischer Einzelkämpfer. Erfolgreich war doch immer ein Chirurg – in aller Regel männlich –, dem es gelang, einen Menschen aus dem Sterbebett rauszuholen. Doch er stellte rasch fest, dass dieses Bild überholt war. Doch wie weit war die Highend-Medizin von der Standardisierung und Teamfähigkeit geprägt?

Fortsetzung folgt

Helveticcare.ch wird deshalb im nächsten Artikel einem Arzt genau diese Fragen stellen. Zudem muss sich Peter Frischknecht noch definitiv entscheiden und sich mit der Kostenübernahme beschäftigen. Denn sein Wunschspital befindet sich nicht in seinem Wohnkanton und er hat seit seiner Pensionierung nur eine Grundversicherung. Übernimmt seine Krankenkasse die Operation trotzdem? 

Fortsetzung folgt.

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Leiden Sie unter Arthrose und/oder wurde Ihnen das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks empfohlen? Sind Sie sich unsicher, ob der Eingriff der Richtige für Sie ist oder worauf Sie bei der Wahl der Klinik achten sollten? Helvetic Care hat ein Expertenteam zum Thema Hüftprothetik für Sie zusammengestellt, das Ihnen gerne beratend zur Seite steht.

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